Weder sinkende Autoverkäufe in China noch der VW-Abgasskandal können dem Automobilzulieferer Dürr bisher etwas anhaben. Stattdessen hebt der Lackieranlagenhersteller mit den Zahlen zum dritten Quartal seine Jahresprognose um 200 Millionen Euro an. Das Unternehmen, das mit VW rund zehn Prozent seiner Geschäfte macht, erwartet nun einen Umsatz zwischen 3,6 und 3,7 Milliarden Euro. In den ersten neun Monaten des Jahres stiegen die Erlöse organisch um gut ein Fünftel auf 2,7 Milliarden Euro. Auch das Ebit stieg mit 189,8 Millionen Euro um über ein Viertel. Vor Sondereffekten aus dem Kauf des Holzmaschinenbauers Homag im Jahr 2014 liegt das Plus sogar bei 40 Prozent. Weil der Auftragseingang mit 2,7 Milliarden Euro große Teile des Geschäfts 2016 sichert, stuft Dürr-Chef Ralf Dieter die Schwäche des chinesischen Automarkts als temporär ein und ist "auch für 2016 zuversichtlich", dass weiter gute Aufträge aus Asien kommen. Zudem signalisiere Volkswagen, dass der Abgasskandal keine Auswirkungen auf die Geschäfte mit Dürr habe. Wir stufen die Aktie wieder auf "Kaufen" hoch, bei Kursrücksetzern auf unter 70 Euro lohnt ein Ausbau des Engagements. Ziel- und Stoppkurs werden angepasst.
PRL