Nach Zahlen des Maklerkonzerns Colliers International, die auf Daten des Marktforschungsinstituts Empirica basieren, gaben die Mieten in Neubauten von Dezember 2019 bis Juni 2020 in besonderes teuren Städten um mehr als zwei Prozent nach. Erstvermietungverträge in München wurden im Juni mit Mietpreisen abgeschlossen, die im Schnitt 2,8 Prozent unter dem Level von Dezember 2019 lagen. In Düsseldorf sanken die Mieten um 2,7 Prozent, in Stuttgart um 2,3 Prozent. In Köln betrug der Rückgang immerhin noch ein Prozent. Die Daten beziehen sich auf Zwei- bis Fünfzimmerwohnungen ab 35 Quadratmetern Mietfläche.

Neubaumieten in Frankfurt legen drei Prozent zu


Etwas anders sieht es etwa in Hamburg und Berlin aus. Dort sanken die Mieten in Neubauten in den Lockdown-Monaten März und April, stabilisierten sich dann und stiegen zuletzt wieder. Laut Colliers haben sie nun annähernd das Vor-Corona-Niveau wieder erreicht. Auffällig: In Frankfurt am Main zogen die Neubaumieten weiter an. Plus drei Prozent, diagnostiziert Colliers. Der Zuwachs wurde den Zahlen zufolge bereits im ersten Quartal erreicht. Seit dem Lockdown blieben die Neubaumieten in der Bankenstadt stabil.

Mietendeckel schickt Mieten im Berliner Wohnungsbestand auf Talfahrt


Im Wohnungsbestand gab es bei Neuvermietungen dagegen vielerorts weiterhin deutliche Mietzuwächse. Vorneweg marschierte das ohnehin schon teure München mit einem Anstieg der Mieten von drei Prozent. Zuwächse von mindestens zwei Prozent gab es in Köln (+2,3 Prozent), Düsseldorf und Hamburg (jeweils +2,2 Prozent) und Stuttgart (+2,0 Prozent). In Frankfurt zogen die Neuvertragsmieten im Bestand um durchschnittlich ein Prozent an. Ausreißer bei Bestandswohnungen ist Berlin. Dort gaben die Neuvertragsmieten seit Dezember 2019 im Schnitt um 3,4 Prozent nach. In diesen Wert dürften die Folgen des Berliner Mietendeckels eingeflossen sein.

Trotz der mitunter merklichen Abschläge bei den Neubaumieten sieht Felix von Saucken, bei Colliers in Deutschland Chef der Wohnungssparte, noch keine generelle Trendwende hin zu fallenden Mieten.