Warren Buffett hat erneut zahlreiche Aktien seiner zweitgrößten Beteiligung verkauft. Dahinter könnte eine eindringliche Warnung an Anleger stecken, die ernst genommen werden sollte. Was weiß Buffett, was Anleger nicht wissen?
Was er macht, findet an der Wall Street große Beachtung. Warren Buffett (93) gilt als der wohl beste Investor der Welt. Das Portfolio seiner Firma Berkshire Hathaway zieht so viel Aufmerksamkeit auf sich wie kaum ein anderes. Nun berichtete "Bloomberg", dass am gestrigen Montag bekannt wurde, dass Warren Buffett erneut Aktien seiner zweitgrößten Beteiligung, der Bank of America, verkauft hat.
Dies ist bereits der dritte Verkauf in diesem Monat, insgesamt reduzierte er die Position um mehr als drei Milliarden US-Dollar. Das ist für den sonstigen Optimisten Buffett mehr als ungewöhnlich. Erst vergangenes Jahr, als das "Orakel von Omaha" einige seiner Aktien aus der Finanzbranche anpasste, betonte er laut Bloomberg, dass er die Aktie der Bank of America gerade aufgrund seines Vertrauens in den Vorstand behalten wolle. „Ich möchte sie einfach nicht verkaufen", sagte er damals.
Mit den Verkäufen dieser Aktie könnte Warren Buffett eine eindringliche Warnung an Anleger senden
Aber warum verkauft Warren Buffett auf einmal so viele Aktien der Bank of America? Dafür könnte es eine Vielzahl von Gründen geben, und die wirkliche Antwort kennt wohl nur das "Orakel von Omaha" selbst. Dennoch gibt es einige naheliegende Erklärungen, und eine davon könnte als ernstzunehmende Warnung an die Anleger verstanden werden.
Zum einen liegt die Aktie seit Jahresbeginn bereits 22 Prozent im Plus. Es könnte sich also um Gewinnmitnahmen handeln. Grundsätzlich wirkt die Aktie derzeit auch relativ gesund: Die jüngsten Quartalsergebnisse wurden großteils positiv aufgenommen, und auch für das Gesamtjahr rechnen Analysten im Schnitt mit einem Plus bei Umsatz und Gewinn. Das Finanzportal „Barron’s“ stellte auch die Überlegung an, dass Buffett seinen Anteil möglicherweise auf unter 10 Prozent an der Bank senken möchte, um den Handel mit der Aktie nicht mehr innerhalb von zwei Werktagen an die amerikanische Börsenaufsicht SEC melden zu müssen.
Eine andere, ernstzunehmende Überlegung stellt allerdings das Finanzportal „The Motley Fool“ in den Raum. Denn laut diesen könnte es auch eine 56 Milliarden US-Dollar Warnung an die Anleger sein. Doch was steckt dahinter?
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Sind die jüngsten Verkäufe eine milliardenschwere Warnung von Warren Buffett an die Wall Street?
Es ist bekannt: Warren Buffett spricht sich dafür aus, niemals gegen Amerika zu wetten. Dennoch tätigte er nun in sechs aufeinanderfolgenden Quartalen, von Oktober 2022 bis März 2024, Netto-Aktienverkäufe im Wert von über 56 Milliarden US-Dollar. Diese Verkäufe und auch Buffetts Bestreben, den Bargeldbestand von Berkshire zu erhöhen, könnten eine eindeutige Warnung an Anleger sein, dass Aktien derzeit viel zu teuer sind.
Das Shiller-KGV, das auf den Gewinnen der vergangenen zehn Jahre basiert, steht derzeit bei fast 35. Laut "Motley Fool" ist es damit doppelt so hoch wie der durchschnittliche Wert von 17,4 (rückwirkend bis 1871). Anleger sollten es ernst nehmen, wenn der Wert die Marke von 30 übersteigt. Denn während eines Bullenmarkts in den vergangenen 153 Jahren kam es nur fünf Mal vor, dass das Shiller-KGV die Marke von 30 überschritt. In allen fünf Fällen folgten Kursrückgänge zwischen 20 und 89 Prozent beim S&P 500 sowie dem Dow Jones.
Zwar liefert das Shiller-KGV nicht den genauen Zeitpunkt, wann Aktien ihren Höchststand erreichen, aber fest steht, dass nach so einem hohen Wert stets große Rückgänge bei den Indizes folgten. Befolgt man Warren Buffetts allgemeine Anlagephilosophie, sollten langfristig orientierte Anleger zwar Ruhe bewahren, dennoch könnten die derzeitigen Aktivitäten von Buffett eindeutig darauf hindeuten, dass ein Abwärtstrend an den Börsen bevorsteht.
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