Die Ermittlungen richten sich gegen sechs Beschuldigte im Alter zwischen 50 und 57 Jahren. Sie sollen einen Steuerschaden von zusammen 53,3 Millionen Euro verursacht haben. An den Durchsuchungen in Hessen und Bayern seien sechs Staatsanwälte und über 100 Beamte der Steuerfahndungsstellen beteiligt gewesen.

Bei "Cum-Ex" ließen sich Anleger einmal gezahlte Kapitalertragsteuer mit Hilfe ihrer Bank mindestens zwei Mal erstatten. Dadurch sind dem Fiskus in Deutschland laut Bundesfinanzministerium mehr als fünf Milliarden Euro entgangen, bevor die Gesetzeslücke 2012 geschlossen wurde. Andere Schätzungen gehen von einem weit höheren Steuerschaden aus. In den vergangenen Jahren haben Cum-Ex-Razzien wiederholt für Aufmerksamkeit gesorgt. Allein die Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt ermittelt nun in elf Verfahrenskomplexen, wie Oberstaatsanwalt Alexander Badle sagte. Der mutmaßliche Steuerschaden liegt bei mehr als 850 Millionen Euro.

Die sechs Beschuldigten sollen in den Jahren 2008 und 2009 als Mittäter Aktiengeschäfte um den Dividendenstichtag mit einem Investitionsvolumen im dreistelligen Millionenbereich getätigt haben. Sie ließen sich dann Steuern erstatten, die tatsächlich nie gezahlt wurden. Aufgrund falscher Bescheinigungen sollen Steuererstattung von insgesamt 53,3 Millionen Euro ausgezahlt worden sein. Das Geld sei mittlerweile an die Finanzbehörden zurückgezahlt worden.

rtr