Fondsmanager
Seit März 2013 ist Andre Köttner Head of Global Equities bei der Deutschen AWM und Lenker vom DWS Vermögensbildungsfonds I und dem DWS Akkumula. Zuvor war er seit 2007 Leiter für globale Aktien bei Union Investment und Manager des UniGlobal. Köttner hat an der Justus-Liebig-Universität in Gießen und der Kansas State University studiert. Er hat ein Diplom in Mathematik und hat zudem das Staatsexamen in Mathematik und Physik abgelegt.
Strategie
Für Andre Köttner ist der Blick auf den alltäglichen DAX-Stand kaum zielführend. Er rät auch Anlegern sich davon zu befreien, permanent auf Kurse zu starren. Zum einen sei der DAX mit seinen 30 Werten nicht repräsentativ für die Weltwirtschaft. Zumal deutsche Aktien nicht einmal fünf Prozent im Weltindex ausmachen würden. Hier empfiehlt er sich eher am S & P 500 oder gleich am MSCI World zu orientieren. Und zum anderen rät er jedem, sich den einen Satz von Warren Buffett zu merken. "Wer eine Aktie nicht im Bewusstsein kauft, sie mindestens zehn Jahre zu halten, der sollte sie keine zehn Minuten besitzen." Dieser Satz ist Gesetz für Köttner.
Denn ihn interessiert nicht der kurzfristige Gewinn. "Wir wollen nur in solche Unternehmen investieren, die uns langfristig eine gute Performance ermöglichen." Denn kurzfristige Prognosen, wo der DAX am Jahresende stünde, könne man nicht treffen. Das hat Köttner bereits im Studium erkannt. "Für die meisten Gleichungen mit mehr als zwei Variablen gibt es keine Lösung. Und gleich die ganze Entwicklung einer Volkswirtschaft vorherzusagen, ist eine unlösbare Gleichung. Es gibt einfach zu viele Variablen", meint Köttner.
Daher lassen ihn Makrodaten kalt und er schaut sich nur an, wie sich die Unternehmen entwickeln und was für ein Geschäftsmodell sie haben. Grund: "Langfristig können sich die Aktienkurse nur so entwi-ckeln, wie sich die Unternehmen entwickeln." Daher steht für Köttner an erster Stelle das Geschäftsmodell. Ist es nachhaltig oder nicht und sind die Ergebnisse einigermaßen konstant? Zudem schaut er sich genau an, ob sich die Anzahl der ausgegebenen Aktien in den vergangenen Jahren vergrößert hat.
"Dann ist die Firma meist großzügig beim verteilen von Aktienoptionen. Das ist zwar gut für die Beschäftigten, aber nicht für Aktionäre. Dann lassen wir meist die Finger davon", sagt Köttner. Ein Unternehmen, dass ihm gefällt, ist etwa Colgate-Palmolive. "Ein langweiliger Zahnpastahersteller denkt man. Aber sie haben über 30 Prozent Weltmarktanteil und in Schwellenländern wie Mexiko 80 Prozent und in Indien 50 Prozent. Noch putzt sich kaum jemand in Indien die Zähne, doch diese Einstellung verändert sich langsam. Von dort wird in den kommenden Jahren stetiges Wachstum kommen", meint er.
Portfolio
Köttner agiert im DWS Akkumula etwa defensiver als im Vermögensbildungsfonds. Es hat etwas weniger zyklische Aktien im Fonds. Zudem setzt er auch etwas stärker auf Mid Caps als der große Bruder. Insgesamt sind meist zwischen 150 und 200 Titel im Akkumula. Aktuell sind es 214, die eine Dividendenrendite von zwei Prozent aufweisen. Köttner ist meist voll investiert und setzt Cash nie als taktisches Mittel ein. Zudem werden die Währungen auch nicht abgesichert. Einzelwerte werden zwischen 0,2 und drei Prozent gewichtet.
Fazit
Seit Köttner den Fonds managt, geht es bergauf. Die Performance stimmt inzwsichen wieder. €uro-FondsNote 2 bestätigt dies.
jk