"Wir suchen nach wirklichen strategischen Partnerschaften in Asien." Auch die Zusammenarbeit mit dem japanischen Partner und Großaktionär Nippon Life wollen die Frankfurter ausbauen. "Wegen des Margendrucks müssen wir wachsen."
Zuvor hatte Wöhrmann einen Strategieschwenk angekündigt. Das ausgegebene Kostenziel werde die DWS schon in diesem Jahr und damit ein Jahr früher als geplant erreichen. "Ab dem kommenden Jahr werden wir uns auf Wachstum und Transformation fokussieren." Neben der Expansion in Asien setzt die DWS auf das Trendthema Nachhaltigkeit. Hier wolle die DWS der führende Anbieter in Europa werden.
Die Lockdowns wegen der Corona-Pandemie werden die DWS nach Einschätzung von Wöhrmann nicht so hart treffen wie im Frühjahr. Die Mittelzuflüsse würden anders als im März diesmal nicht komplett versiegen.
Zwischen Juni und September warb die DWS netto 10,5 Milliarden Euro an neuen Geldern ein. Wie die Konkurrenz profitierte die Fondsgesellschaft von den kräftigen Kursanstiegen an den Börsen im Sommer, die viele Anleger zur Rückkehr an die Aktienmärkte bewegt hatten. Neben Neuzuflüssen sorgten auch Wertzuwächse für einem Anstieg des verwalteten Vermögens auf 759 Milliarden Euro Ende September. Das waren 14 Milliarden mehr als Ende Juni. Der bereinigte Vorsteuergewinn stieg im selben Zeitraum um 14 Prozent auf 215 Millionen Euro. Analysten hatten der DWS weniger zugetraut: Mit einem Plus von 0,8 Prozent war die Aktie am Mittwoch eine von wenigen Gewinnern im Kleinwerteindex SDax.
Die DWS versprach den Anlegern, auch künftig auf die Kosten zu schauen. Die Aufwand-Ertrags-Relation will die Fondsgesellschaft dauerhaft bei den etwa 65 Prozent halten, die sie dieses Jahr erwartet. Für die Fondsvertriebsplattform IKS suche man nach einem Partner, sagte Wöhrmann. Insider hatten im September berichtet, dass die Fondsgesellschaft IKS zum Verkauf gestellt habe.
rtr