Die Aussichten für Dividendenwerte sind so rosig wie lange nicht. In einer aktuellen Studie erwartet beispielsweise der britische Asset-Manager Janus Henderson ein Rekordergebnis für das Kalenderjahr 2017. Im 3. Quartal seien den Berechnungen zufolge die Ausschüttungen weltweit auf 328,1 Milliarden Dollar angestiegen, was einen Zuwachs gegenüber dem Vorjahr von 14,5 Prozent bedeutet. Das Wachstum basierte einerseits auf kräftigen Dividendenerhöhungen in den USA, Hongkong, Australien und Taiwan, sowie auf "üppigen Sonderdividenden". Aufgrund der starken Ergebnisse im zweiten und dritten Quartal prognostiziert das Haus für das Gesamtjahr eine kumulierte Rekorddividende von 1249 Milliarden Dollar, was um 7,4 Prozent über dem 2016er-Ergebnis liegt.
Und 2018? Erste Indikatoren zeigen, dass der positive Dividendentrend weitergeht. Nach Berechnungen von BÖRSE ONLINE winkt alleine bei den 30 DAX-Unternehmen im nächsten Jahr eine Rekordausschüttung von zusammen mehr als 35 Milliarden Euro. 25 Unternehmen werden demnach ihre Dividende anheben, Fresenius sogar zum 25. Mal in Folge. Bei fünf Unternehmen muss indes mit Kürzungen gerechnet werden. Das macht deutlich, dass es lohnt, die Dividendenkönige herauszupicken. So wie Thomas Schüssler, der seit gut zwölf Jahren mit großem Erfolg den DWS Top Dividende managt.
Der DWS Top Dividende ist der Prototyp des Dividendenfonds - er dürfte von den positiven Vorgaben erheblich profitieren. Die gute Stimmung an den Märkten und die Gewinnentwicklung der Unternehmen in Verbindung mit hohen Dividendenzahlungen bescherten seinen Anleger jüngst eine Rekordausschüttung von 500 Millionen Euro, also 3,20 Euro je Fondsanteil, die ausgekehrt wurden. Andererseits hat der 19,5 Milliarden Euro schwere DWS-Fonds mit seinen globalen Aktieninvestments seit Auflegung im April 2003 eine Durchschnitts-Performance von 9,75 Prozent p.a. geschafft, mit einer Volatilität von knapp über 10 Prozent (per 19.12.2017).
Wer zur Auflegung des Fonds 5000 Euro investiert hat, kann sich inzwischen über ein Vermögen von fast 20.000 Euro freuen, wobei die von Jahr zu Jahr gestiegenen Ausschüttungen mitgerechnet sind. Gleichwohl betont Schüssler regelmäßig, dass er für einen Aktienfonds eine defensive Anlagestrategie verfolgt, sodass sich die Anleger darauf verlassen können, dass der DWS Top Dividende mit weniger Risiko gefahren wird, als an den globalen Aktienmärkten zu erwarten wäre und entsprechend im Anteilswert weniger stark schwankt. Schüssler spricht bei seiner Anlagestrategie gern von Investments mit Hosenträgern und Gürtel, damit so schnell nichts verrutscht.
Grundsätzlich ist indes nicht von der Hand zu weisen, dass der Fonds durch seine Aktieninvestments ein deutlich höheres Risiko eingehen muss, als es beispielsweise mit Anleihepositionen verbunden wäre. Das ist der Preis für die Chance auf Kursgewinne und eben die attraktiven Dividenden. Seine größte Länderposition unterhält Schüssler in den USA mit rund 35 Prozent des Fondsvolumens, die er angesichts der anstehenden Steuerreform sicherlich auch noch eine zeitlang halten wird. Die nächstgrößeren Positionen sind Deutschland, Schweiz, Japan und Großbritannien.
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Konzentration auf Qualitätstitel
Die bevorzugten Branchen sind Hauptverbrauchsgüter, Telekommunikationsdienste, Gesundheitswesen, der Finanzsektor, Versorger sowie IT. Die wesentlichen Kriterien für die Einzeltitelauswahl wiederum sind Bilanzqualität, Managementfähigkeit, Profitabilität und die Wettbewerbsposition der Unternehmen. Diesbezüglich sind derzeit Allianz und Taiwan Semiconductor am höchsten gewichtet, gefolgt von Unilever, NT&T, NextEra, Cisco und Novartis. Die Namen in den Top Ten des Fonds machen wiederum schnell klar, dass der DWS Top Dividende auf Qualitätstitel konzentriert ist - "auf etablierte Unternehmen mit Weltruf und hoher Dividendenrendite", in die Schüssler breit gestreut investiert. Sogenannte MegaCaps, also Unternehmen mit einem Börsenwert von mehr als 10 Milliarden Euro, machen aktuell 86,5 Prozent des Portfolios aus, Anleihen sind mit acht Prozent berücksichtigt, die Cashquote liegt bei geringen 1,6 Prozent.Die breite Diversifikation zeigt sich auch darin, dass Schüssler durchaus zwischen den genannten Qualitätstiteln einerseits und andererseits "substanzstarken Aktien mit einem hohen Gewinn- und Dividendenwachstum" sowie Unternehmen mit "besonders hohen Wachstumschancen und guter Renditeperspektive" unterscheidet. Das Ziel ist, dass die Fondsanleger sowohl von regelmäßigen Erträgen in Form von Dividenden profitieren als auch von Kursgewinnen. Die Ergebnisse des Fonds bestätigen den Managementansatz eindrucksvoll, die Experten von Börse online bewerten ihn deshalb mit FondsNote 2. Daran kratzt auch das inzwischen erreichte Fondsvermögen von fast 20 Milliarden Euro nicht.
Fondsmanager Schüssler beteuert, mit der Größe des Fonds keine Probleme zu haben. Zwar seien Engagements in kleineren Unternehmen nur schwer möglich, worauf er schon seit längerem hinweist, allerdings seien das in der Regel auch nicht die herausragenden Dividendenzahler. Die finden sich eher unter den MegaCaps, die überdies eine höhere Liquidität bietet und somit bei Bedarf leichter ausgetauscht werden können. Dank der Fondsgröße habe er zudem die Möglichkeit, mehr Analysekapazitäten einzusetzen, um aussichtsreiche Aktien ausfindig zu machen. Zugleich sei der Anlagehorizont sehr langfristig orientiert, weshalb kurzfristige Strategiewechsel oder Umschichtungen eher die Ausnahme darstellen. Die Umschlagshäufigkeit der Fondspositionen liegt bei verhältnismäßig niedrigen 20 Prozent im Jahr.
Neben den Renditechancen und den regelmäßigen Ausschüttungen ist es insbesondere die defensive Anlageausrichtung, die den DWS Top Dividende bei Anlegern so beliebt macht. Es ist der Verlustpuffer, der mit dividendenstarken Aktien bei Schwächephasen an den Börsen verbunden ist - sie sind weniger volatil und geben in der Regel weniger nach als der breite Markt. In Haussephasen zählt der Fonds wohl kaum zu den Highflyern, sondern läuft steigenden Märkten eher hinterher. In volatilen Seitwärts- oder Baissemärkten hingegen entwickelt er sich regelmäßig besser als die Konkurrenz. "Unser Ziel ist es, über einen kompletten Marktzyklus hinweg eine hohe einstellige Jahresrendite mit einem niedrigeren Risiko als der Gesamtmarkt zu erzielen", beschreibt Schüssler.
Auf Seite 3: "Die Rallye ist noch nicht zu Ende"
Die Rallye ist noch nicht zu Ende
Der Marktausblick der DWS-Experten stimmt recht zuversichtlich. "Die Rallye ist noch nicht zu Ende", sagt Stefan Kreuzkamp, der Chefanlagestratege des Hauses. Zwar sei man im Zyklus schon sehr weit fortgeschritten, dennoch dürfte sich die gute Entwicklung der Aktienmärkte und auch der Weltwirtschaft insgesamt fortsetzen: "Wir erwarten das neunte Jahr des Aufschwungs." Insbesondere die positiven Konjunkturaussichten bestimmen das Bild. "Selten haben sich in der jüngeren Geschichte so wenige Länder in einer Rezession befunden wie in diesem Jahr", sagt Kreuzkamp."Erstmals seit zehn Jahren dürften 2017 die Unternehmensgewinne in den USA, Europa, den Schwellenländern, Japan und China gleichzeitig zweistellig wachsen." Die Aktienkurse sollten entsprechend folgen. Die wesentlichen Impulse erwarten die Experten auch 2018 vom Technologiesektor sowie in den Schwellenländern, Japan und Europa. Daneben könnte der Finanzsektor der zweite starke Sektor im Jahr 2018 werden, so die Einschätzung, die auch dem DWS Top Dividende Potenzial verleiht.
Gleichwohl gibt es Unwägbarkeiten wie politische Spannungen, ein etwaiges Aufflammen der Inflation oder mögliche unerwartete Aktionen der Zentralbanken. Für die DWS-Manager gilt daher als ausgemacht, "konstruktiv, aber wachsam in das neue Jahr zu gehen".
Die laufenden jährlichen Kosten des DWS Top Dividende (DE0009848119) liegen bei 1,45 Prozent, der maximale Ausgabeaufschlag beträgt 5,0 Prozent, ein Erfolgshonorar wird nicht erhoben. Die Erträge des Note-2-Fonds werden regelmäßig ausgeschüttet.