Das Gewinnwachstum wird sich allerdings im Jahresverlauf wieder abschwächen, wie Co-Chef Cornelius Riese am Montag in Frankfurt sagte. Durch die Pandemie gebe es nach wie vor Unsicherheiten. "Das ist natürlich kein nachhaltiges Ergebnisniveau für die Gruppe. Das war ein Ausreißer nach oben."

Für das Gesamtjahr prognostizierte Riese ein Ergebnis vor Steuern von "spürbar über zwei Milliarden Euro" - bislang hatte der Vorstand einen weiteren Rückgang des Gewinns vorhergesagt. Im vergangenen Jahr war das Ergebnis in Folge der Corona-Krise um fast die Hälfte auf 1,46 Milliarden Euro eingebrochen.

VERSICHERUNGSTOCHTER MUSS FLUTSCHÄDEN STEMMEN


Von Januar bis Juni kam dem Spitzeninstitut der Volks- und Raiffeisenbanken, zu dem unter anderem die Versicherung R&V, die Immobilienbank DZ Hyp und die Fondsgesellschaft Union Investment gehören, eine starke Nachfrage nach Investmentfonds sowie eine gute Entwicklung an den Kapitalmärkten zugute. Dadurch habe es positive Bewertungseffekte beim Spezialfinanzierer DVB Bank sowie im Staatsanleihenportfolio gegeben. Außerdem löste die DZ Bank bereits gebildete Risikovorsorge für faule Kredite auf, weil weniger Darlehen ausfielen und die Wirtschaft besser lief als erwartet. Auch bei anderen Banken zeichnete sich dieser Trend in der Halbjahresbilanz ab.

Die Insolvenzwelle sei zwar ausgeblieben und die Stimmung bei den Unternehmern helle sich deutlich auf, die Entwicklung in der Corona-Pandemie sei aber nicht abzusehen und berge weiterhin Risiken, warnte Riese. Auch in der Sachversicherung bei der R&V werde das Ergebnis des ersten Halbjahres nicht haltbar sein. Der Vorsteuergewinn hatte sich auf 482 Millionen Euro mehr als vervierfacht. Hohe Schäden durch erneute Naturkatastrophen seien nicht auszuschließen. Die Überschwemmungen im Westen Deutschlands im Juli kosteten die R&V nach jetzigem Stand mehr als eine halbe Milliarde Euro.

rtr