Der DAX ist seit Jahresbeginn in Rekordstimmung. Doch geht es nach den Experten der DZ Bank, steht der deutsche Leitindex erst am Anfang einer historischen Aufwärtsbewegung. Könnten Anleger jetzt vor einer Mega-Rallye stehen?

Kaum zu glauben: Der DAX liegt seit Jahresbeginn bereits zweistellig im Plus. Trotz geopolitischer Unsicherheiten und zahlreicher Risikofaktoren eilt der Index von einem Hoch zum nächsten.

Doch wie lange kann das noch so weitergehen? Ist Vorsicht geboten, oder könnte die Rallye erst richtig Fahrt aufnehmen?

Laut einem aktuellen Bericht der DZ Bank könnte der DAX bald neue Höchststände erreichen. Unter bestimmten Bedingungen halten die Experten sogar einen Anstieg auf 24.000 Punkte für möglich. Doch was steckt hinter dieser Prognose?

DAX (WKN: 846900)

DZ Bank sieht Potenzial für 24.000 Punkte

Die Einschätzung der DZ-Bank-Analysten ist klar: Unter bestimmten Voraussetzungen könnte der DAX innerhalb der kommenden drei Monate die Marke von 24.000 Punkten erreichen. Ein wichtiger Faktor ist dabei die Erfahrung aus der ersten Amtszeit von Donald Trump. Sollte sich die Marktreaktion auf eine erneute Präsidentschaft ähnlich entwickeln, könnte die aktuelle Rallye weitergehen.

Aber gibt es Einschränkungen: „Allerdings gibt es bedeutende Unterschiede hinsichtlich der Rahmenbedingungen für DAX und Euro Stoxx 50 gegenüber 2017“, heißt es in dem Bericht. Und weiter: „Darüber hinaus folgten auf die Anfangseuphorie unter Trump 1.0 schwierige Monate und Jahre für die europäischen Aktienmärkte.“

Die Experten sehen Parallelen zwischen der aktuellen Entwicklung und den ersten Monaten von Trumps Präsidentschaft vor acht Jahren. Falls sich die Geschichte wiederholt, könnte der DAX auf 24.000 Punkte steigen, während der Euro Stoxx 50 die Marke von 6.000 Punkten erreichen könnte. Doch ist dieser Vergleich wirklich zutreffend?

Wie realistisch ist eine Fortsetzung der DAX-Rallye?

Im Vergleich zu Trumps erster Amtszeit gibt es heute wesentliche Unterschiede. „Musste sich Trump vor acht Jahren noch mit Widerstand aus der eigenen Partei auseinandersetzen, hat er mittlerweile freie Hand, seine Vorstellungen umzusetzen“, so ein Experte. Trump wirke diesmal besser vorbereitet und entschlossener, insbesondere bei Themen wie Importzöllen.

Zudem sind die Rahmenbedingungen in Europa heute weniger vorteilhaft. „Von der damaligen Aufbruchstimmung auf politischer Ebene ist ebenso wenig zu erkennen wie vom 2017 vorherrschenden konjunkturellen Aufschwung.“

Zwar ist eine Fortsetzung der Rallye möglich, doch sind europäische Indizes diesmal anfälliger für Rückschläge. Die Experten erinnern daran, dass nach Trumps Wahlsieg 2016 die europäischen Märkte zunächst stark anstiegen: Der DAX legte in drei Monaten um zehn Prozent zu, während der aktuelle Anstieg seit der Wahl im November mit 13 Prozent sogar noch stärker ausfällt. Beim Euro Stoxx 50 lag das Plus in beiden Fällen bei knapp zehn Prozent.

Damals setzte sich der Aufwärtstrend bis in den Frühsommer fort, bevor schwierigere Monate folgten. Die Unsicherheit über die US-Wirtschafts- und Handelspolitik könnte diesmal jedoch schneller einsetzen, insbesondere da Europa wirtschaftlich schwächer dasteht. Am Ende von Trumps erster Amtszeit lag das DAX-Plus bei lediglich 19 Prozent, der Euro Stoxx 50 kam auf neun Prozent. Diese eher verhaltene Bilanz muss sich zwar nicht wiederholen, sie dient jedoch als Warnung vor allzu optimistischen Prognosen.

Fazit: Der DAX könnte kurzfristig neue Rekordstände erreichen, doch eine ungebremste Rallye ist keineswegs garantiert. Anleger sollten die Risiken nicht aus den Augen verlieren.

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