Ebay hatte von April bis Juni mit einem Kundenschwund zu kämpfen, konnte jedoch die Erlöse dank höhere Gebühren mehr als kompensieren. Dadurch kletterte der Umsatz im zweiten Quartal um 14 Prozent auf 2,7 Milliarden Dollar nach 2,3 Milliarden im Vorjahreszeitraum. Das teilte der Konzern am Mittwoch nach Börsenschluss in New York mit.

Experten hatten allerdings einen Umsatz von 3,01 Milliarden Dollar erwartet, ein Anstieg von vier Prozent, wie aus Refinitiv-Daten hervorgeht. Das bereinigte Ergebnis sank jedoch angesichts deutlich geringerer Gewinnspannen um vier Prozent auf 675 Millionen Dollar.

Auch beim Ausblick für das laufende dritte Quartal blieb Ebay unterhalb der Analystenprognosen. Der US-Konzern stellt für das laufende Quartal ein Umsatzwachstum zwischen sechs und acht Prozent in Aussicht.

Zudem kündigte der Konzern eine Aufstockung des Aktienrückkaufprogramms um drei Milliarden Dollar an. Auch die Anzahl der aktiven Käufer auf der Plattform ging um zwei Prozent auf 159 Millionen zurück.

Mit Problemen konfrontiert


Das kalifornische Unternehmen sieht sich derzeit mit dem Problem konfrontiert, dass immer mehr Händler Ebay als Vertriebsplattform wählen, sich jedoch mit einer schwindenden Kundenzahl gegenüberstehen, die zudem auch noch weniger einkaufen. Die steigende Händlerzahl erlaubt es dem Onlineriesen aber die Gebühren zu erhöhen und so die Umsätze in die Höhe zu treiben. Das allein wird auf Dauer nicht ausreichen, um weiter profitabel zu wirtschaften. Daher bereinigt eBay auch sein Beteiligungsportfolio.

Am Mittwoch teilte der US-Konzern den Verkauf von rund 80 Prozent seines Geschäfts an dem größten südkoreanischen Einzelhändler Emart mit - für drei Milliarden Dollar. Zudem bekräftigte Ebay nochmal die Reduzierung die seiner Anteile an dem norwegischen Unternehmen Adevinta.

Hier will Ebay 125 Millionen Adevinta-Aktien zu einem Preis von rund 2,25 Milliarden US-Dollar an die britische Private-Equity-Gesellschaft Permira verkaufen. Dadurch sinkt der Anteil von Ebay an Adevinta von 44 auf 34 Prozent. Die Transaktion soll im vierten Quartal abgeschlossen werden.

Unsere Einschätzung zur Ebay-Aktie


Charttechnisch befindet sich der Titel von Ebay seit einem Jahr in einer stabilen Aufwärtsbewegung und kletterte seit Mitte August 2020 von rund 46,43 Euro bis auf aktuell 57,48 Euro Mitte August 2021. Noch Ende Juli markierte das Ebay-Papier ein neues Allzeithoch bei 61,45 Euro.

Nach den Zahlen reagierte die Aktie am Mittwochabend nachbörslich mit Kursverlusten. Zum Start in den Donnerstag zeigt sich das Papier kaum bewegt.

Ebay ist durch die Bereinigung seines Beteiligungsportfolios gut aufgestellt ist, um im Wettbewerb der E-Commerce-Unternehmen ganz vorne mitzuspielen. Wir bleiben vorläufig bei unserer Einschätzung Kaufen. Mit Material von rtr/dpa-AFX