Die Abspaltung von Ebay ist Paypal gelungen. Seit der Schritt am 20. Juli an der Börse vollzogen wurde, haben beide Aktien leicht zugelegt. Das Kalkül, dass sich beide Teile getrennt voneinander besser entwickeln können, scheint aus Börsensicht also aufzugehen. Bei der Frage, welche der beiden Aktien langfristig besser abschneiden wird, hat nach Ansicht von Analysten der Onlinebezahldienst Paypal die besseren Karten.

Seit Ebay Paypal im Sommer 2002 für 1,5 Milliarden Dollar gekauft hatte, entwickelte sich der Bezahldienst zur Ertragsperle des Internetkonzerns. Im letzten gemeinsamen Quartal wuchs das Geschäft von Paypal um 16 Prozent auf 2,26 Milliarden Dollar. Losgelöst von Ebay werden dem Unternehmen nun neue Partnerschaften zugetraut, nicht zuletzt mit Anbietern, die den Dienst bisher mieden, weil sie sich als Wettbewerber von Ebay sehen - wie der Einzelhändler Amazon.

Zudem gilt Paypal als attraktiver Übernahmekandidat, etwa für die chinesische Handelsplattform Alibaba und den Internetriesen Google. Daher sehen Analysten trotz des stattlichen Börsenwerts von rund 50 Milliarden Dollar noch Potenzial. Durchschnittlich trauen die Bankhäuser, die sich bisher zu Paypal geäußert haben, der Aktie einen Kursanstieg von mehr als zwölf Prozent zu.

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Ebay hat das Nachsehen



Schlechter sieht es für den Mutterkonzern Ebay aus: Übrig bleibt das Auktionsgeschäft, das seit Jahren schwächelt. Im zweiten Quartal lag der Umsatz bei 2,17 Milliarden Dollar, ein Minus von drei Prozent. Die von der National-Bank erwarteten Gewinnmitnahmen sind nach der Abspaltung zwar erst einmal ausgeblieben. Das Institut hat die Aktie von "Kaufen" auf "Verkaufen" herabgestuft. Andere Brokerhäuser sind optimistischer. Im Durchschnitt sehen die Analysten, die Ebay beobachten, gut sieben Prozent Kurspotenzial.

Behalten die Experten Recht, eröffnet ein Alpha-Turbo-Optionsschein große Chancen. Mit diesem Papier können Anleger von der relativen Performance der beiden Aktien profitieren. Die absolute Performance ist dagegen irrelevant. Bei dem -Optionsschein, der zu 1,00 Euro ausgegeben wurde und mit einem anfänglichen Hebel von fünf ausgestattet war, orientiert sich die Rückzahlung bei Fälligkeit im November 2016 an der Performance der Paypal- und der Ebay-Aktie, verglichen mit den jeweiligen Startwerten unter Berücksichtigung des Hebels.

Angenommen, Paypal hat am Ende um zehn Prozentpunkte besser abgeschnitten als Ebay, dann kommt es zur Rückzahlung von 1,50 Euro je Schein. Zum Knock-out käme es, wenn der Schein während der Laufzeit auf 0,10 Euro fiele. Dazu müsste sich die Ebay-Aktie verglichen mit dem Startzeitpunkt um 18 Prozentpunkte besser entwickeln als Paypal. Ein solches Szenario wäre zum Beispiel bei einem Übernahmeangebot für Ebay denkbar. Dieses Risiko sollten spekulative Anleger stets bedenken.

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