90 Prozent der Erlöse entfallen dabei auf wiederkehrende Einnahmen aus unterschiedlichsten Produktlinien, die helfen, Wasser, Energie und Arbeitskosten zu sparen. Gut im Geschäft ist Ecolab auch mit chemischen Ersatzstoffen. Purate etwa können ohne das Verwenden von Chlor in der Hygiene oder beim Bleichen von Papier eingesetzt werden. Der Konzern mischt hier dank der 2011 zugekauften Firma Nalco Water ganz oben mit.
Mit seinem Geschäftsmodell erzielt Ecolab unspektakuläre, aber kontinuierliche Wachstumsraten. Der Konzerngewinn wurde zwischen 2015 und 2017 um die Hälfte gesteigert. Anlegern bietet die Aktie gerade in unruhigen Börsenzeiten den Charme eines soliden Investments. Seit Februar 2018 hat der Kurs rund 25 Prozent zugelegt.
Meister der Integration
Mit ein Grund ist, dass Ecolab es versteht, seine zahlreichen Zukäufe der vergangenen Jahre gut zu integrieren. Zuletzt zugeschlagen hat die Firma aus St. Paul, Minnesota, im Dezember bei Holchem Group Ltd., einem britischen Hersteller von Hygiene- und Reinigungsprodukten für Nahrungsmittel- und Gastronomiebetriebe. Hier steht die finale Zustimmung der Kartellbehörden noch aus.
Auch für die Zukunft denkt Konzernlenker Douglas M. Baker an "notwendige Investitionen in Technologien und digitale Prozessabläufe", um etwa die intelligente Vernetzung von Hygienestationen über das Internet der Dinge voranzubringen. Obwohl die meisten Produkte und Services für Ökologie stehen, zieht die Firma auch Kritik auf sich, weil sie im Frackinggeschäft mitmischt. Aus diesem Grund nehmen einzelne Ökologiefonds die Aktie nicht in ihr Portfolio auf.
Trotz der optisch anspruchsvollen Bewertung liefert Ecolab weiter Kaufargumente. Die operative Marge von zuletzt 21 Prozent liegt ebenso über dem Branchenschnitt wie die Umsatzrendite von elf Prozent. Zwischen 2015 und 2017 kletterte die Kapitalrendite von 6,7 auf 8,9 Prozent. Und dank des zuletzt deutlich gestiegenen Free Cashflows hat sich die Nettoverschuldung verringert.
Für das Gesamtjahr 2018 sollte sich der positive Trend der ersten drei Quartale bestätigen. Da stieg der Umsatz um 7,1 Prozent auf 10,9 Milliarden US-Dollar. Unterm Strich blieben 3,58 US-Dollar je Aktie als Gewinn und damit 10,2 Prozent mehr als im Vorjahr. Für ein langfristiges Investment spricht auch die aktionärsfreundliche Politik. In den letzten 27 Jahren hat die Gesellschaft ihre Ausschüttungen kontinuierlich erhöht.