Die Preise für Eier sind in den USA so hoch wie lange nicht mehr. Das spielt einigen Produzenten in die Karten. Eine Aktie aus der Branche könnte besonders profitieren.
Werden Eier das neue Klopapier? Die Preise für Eier haben in den USA den höchsten Stand seit Januar 2023 erreicht. Anfang 2024 kostete ein Dutzend Eier der Güteklasse A etwa 2,52 US-Dollar, im letzten November waren es dann schon 3,65 US-Dollar.
Ein Grund dafür: Laut Berichten des amerikanischen Landwirtschaftsministeriums (USDA) von Mitte Dezember ist die Eierproduktion im Vergleich zum Vorjahr um vier Prozent gesunken und es gab drei Prozent weniger Legehennen. Unter anderem neue Fälle der Vogelgrippe hatten die Bestände von Bauern dezimiert. Daher müssen sich Verbraucher im Land der unbegrenzten Möglichkeiten weiterhin auf überdurchschnittliche Eierpreise einstellen, bis die Produzenten ihre Tierbestände wieder aufgestockt haben, wie Wells Fargo-Experte Kevin Bergquist in einem Interview mit „Yahoo Finance“ mitteilte.
Hohe Eierpreise betreffen auch Aktien an der Börse
Analyst Bergquist rechnet zwar aktuell mit einem kleinen Abfall der Eierpreise nach dem Höchststand im letzten Jahr, spätestens zu Ostern sollte die Nachfrage aber wieder kräftig anziehen. Für ein paar Eierproduzenten ist dieser Umstand ein echter Treiber für das eigene Geschäft, da gleichzeitig die Futterkosten sinken und sich so die Gewinnspanne erhöht. Vor allem Unternehmen, die ihre Hühnerbestände stabil halten können, profitieren von dieser Entwicklung - auch an der Börse.
Cal-Maine-Aktie kann profitieren
Steigende Eierpreise bei sinkenden Futterkosten, das können vor allem große Produzenten wie Cal-Maine nutzen. Der Lebensmittelhersteller verkauft unter anderem an Walmart Eier und beliefert laut Stephens-Analyst Pooran Sharma etwa 20 Prozent des gesamten US-Marktes.
Kein Wunder, dass es für die Aktie des Konzerns zuletzt prächtig lief. Im letzten Jahr legte das Papier 90 Prozent an der Börse zu und konnte den US-Index S&P 500 mit einem Plus von 24 Prozent locker schlagen. Das Unternehmen selbst konnte die Umsätze im zweiten Geschäftsquartal im Jahresvergleich um 82 Prozent auf fast eine Milliarde US-Dollar steigern und die Schätzungen der Wall Street von 751,5 Millionen US-Dollar deutlich übertreffen.
Müssen Anleger bei dieser Eier-Aktie jetzt zuschlagen?
Sollten Anleger also nicht rumeiern und bei der Aktie zuschlagen? Experte Pooran Sharma dämpft die Erwartungen. Die Aktie sei momentan für einen Einstieg möglicherweise zu teuer. Schon 2023 gab die Aktie einige Gewinne wieder ab, nachdem die Vogelgrippe abgeklungen war und Eierpreise wieder fielen. Das könnte sich 2025 wiederholen.
Der Wirtschaftsexperte David Trainer von New Constructs hält die Aktie von Cal-Maine dennoch für ein gutes Investment mit einem Upside von zehn bis 20 Prozent. „Sie werden weiterhin ein Unternehmen sehen, das besser abschneidet als die Konkurrenz“, hieß es in einem Interview mit „Yahoo Finance“. Anleger können das Papier, das in den letzten Jahren zuverlässig Kursgewinne verzeichnen konnte, also durchaus im Auge behalten.
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