Was waren für Warren Buffett rückblickend seine besten Investments? In seinem jüngsten Brief an die Anleger verrät das Orakel von Omaha mehr und offenbart, bei welchen Aktien Anleger jetzt noch zuschlagen sollten.
Es ist der wohl am meisten erwartete Brief der Welt: Warren Buffetts Brief an die Aktionäre. Seit über 60 Jahren veröffentlicht der 92-jährige jedes Jahr einen mehrseitigen Brief, den Anleger aus aller Welt unbedingt lesen wollen. Denn neben den allgemeinen Geschäftsentwicklungen von Berkshire Hathaway bringt das Orakel von Omaha dabei einige seiner wichtigsten Gedanken zu den Märkten und der Börse zu Papier.
Besonders spannend ist eine Passage, in der Warren Buffett Stellung zu ganz konkreten Investments bezieht. Man könnte sie gar als eine eindeutige Kaufempfehlung für 2023 interpretieren. Zunächst nennt der Börsen-Guru jedoch eine generelle Regel, nach der er und sein Geschäftspartner Charlie Munger ihre Investments auswählen: „Bitte beachten Sie, dass wir börsennotierte Aktien auf der Grundlage unserer Erwartungen bezüglich ihrer langfristigen Geschäftsentwicklungen auswählen und nicht, weil wir sie als Vehikel für geschickte Käufe und Verkäufe betrachten. Dieser Punkt ist entscheidend: Charlie und ich sein keine Stock-Picker; wir sind Business-Picker.“
„Unsere zufriedenstellendsten Ergebnisse sind das Resultat von etwa einem Dutzend wirklich guter Entscheidungen – das wäre etwa eine alle fünf Jahre – und eines manchmal vergessenen Vorteils, der langfristige Investoren wie Berkshire begünstigt.“ Buffett betont also auch dieses Jahr wie schon so oft die Wichtigkeit, langfristig investiert zu sein.
Übrigens: Finden Sie hier lukrative Zinsen von bis zu 3 Prozent im neuen BÖRSE ONLINE Festgeld-Vergleich.
Die besten Investments von Warren Buffett – laut Warren Buffett
„Werfen wir also einen Blick hinter den Vorhang“, schreibt Warren Buffett und wird anschließend bei einigen seiner Investments sehr konkret.
So verweist er auf seine langjährige Aktie Coca-Cola. Den siebenjährigen Kauf der 400 Millionen Aktien, die Berkshire heute besitzt, schloss das Unternehmen 1994 ab. Die Gesamtkosten: 1,3 Milliarden Dollar. „Damals eine sehr bedeutende Summe bei Berkshire.“, schreibt Buffett. Die Bardividende, die Berkshire 1994 erhielt, lag bei 75 Millionen Dollar und sei bis 2022 auf 704 Millionen Dollar gestiegen. „Das Wachstum erfolgte jedes Jahr so sicher wie Geburtstage.“, gibt sich Warren Buffett zufrieden. Das Einzige, was er und sein Partner Charlie Munger dafür hätten machen müssen: Die vierteljährlichen Dividendenschecks einlösen. „Wir erwarten, dass diese Schecks mit hoher Wahrscheinlichkeit wachsen werden.“ Heißt: Warren Buffett hält Coca-Cola nach all den Jahren noch immer für eine gute Investition. Darum wird er sie wohl nie verkaufen.
Ganz ähnlich sei es mit American Express verlaufen. Der Kauf sei 1995 abgeschlossen worden, die Kosten lagen bei 1,3 Milliarden Dollar. Die jährlichen Dividenden seien dann von 41 Millionen Dollar auf 302 Millionen Dollar gestiegen. „Auch bei diesen Schecks ist es sehr wahrscheinlich, dass sie weiter steigen.“, gibt sich Warren Buffett zufrieden. Er legt noch einen drauf: „Diese Dividendengewinne sind zwar erfreulich, aber alles andere als spektakulär. Aber sie gehen mit erheblichen Kursgewinnen einher. Zum Jahresende wurde unsere Coke-Anlage mit 25 Milliarden Dollar bewertet, bei Amex waren es 22 Milliarden Dollar." Cola ist mit einer Gewichtung von 8,51 Prozent heute die viertgrößte Position im Portfolio von Berkshire Hathaway, American Express ist mit einer Gewichtung von 7,49 Prozent die fünftgrößte Position.
„Im Laufe der Zeit braucht es nur ein paar Gewinner, um Wunder zu bewirken.“, schlussfolgert Warren Buffett und fügt hinzu: „Und ja, es ist hilfreich, früh anzufangen und bis in die 90er Jahre zu leben.“
Lesen Sie auch: Dividenden im März von bis zu 12 Prozent: Diese Aktien schütten bald viel Geld an Sie aus