Weil die Salesforce-Aktie gestern um 20 Prozent abstürzte, riss es auch die SAP-Aktie mit in die Tiefe. Doch ist das berechtigt? Ergibt sich hier ein Schnäppchen oder sollten Anleger SAP jetzt besser verkaufen?
Denn am gestrigen Donnerstag brachte der US-Tech-Riese Salesforce seine Quartalszahlen. Die waren gar nicht so schlecht, doch der Ausblick für das zweite Quartal enttäuschte Anleger so sehr, dass sie das Papier um rund 20 Prozent in die Tiefe schickten. Und auch die SAP-Aktie stürzte ab.
Welche Auswirkungen hat der Salesforce-Crash auf Aktien?
Insgesamt weckt dieser Salesforce-Crash ungute Erinnerungen. Denn immer, wenn solche großen Aktien derart stark einbrechen, droht Ungemach. Man erinnere sich nur an die heftigen Abverkäufe bei Meta und Netflix vor rund 20 Jahren. Da hat es die ganze Börse mit nach unten gerissen. Und bei Salesforce war es nun so, dass eine Enttäuschung des Ausblicks für das zweite Quartal schon reichte.
Denn während Experten den Umsatz auf 9,37 Milliarden Dollar schätzen, rechnet Salesforce jetzt selbst nur noch mit einer Spanne von 9,2 bis 9,25 Milliarden Dollar. Der Grund dafür seien ein unsicheres wirtschaftliches Umfeld mit steigender Inflation und anhaltend hohen Zinsen. Kunden würden sich mit Investitionen zurückhalten, so das Unternehmen. Die Salesforce-Aktie zerbröselte es komplett, sie fiel unter alle wichtigen Unterstützungen und Gleitenden Durchschnitte. Anleger halten sich hier erstmal zurück und beobachten die Lage.
Das was passiert jetzt bei der SAP-Aktie?
SAP-Aktie jetzt ein Schnäppchen oder besser verkaufen?
Wie Anleger im Chart unten sehen, ging es auch für die SAP-Aktie wegen der Salesforce-Zahlen nach unten. Denn beide Unternehmen sind sich sehr ähnlich. Anleger fürchten nun, dass die Nachfrage bei SAP ebenfalls nachlässt und die starken Ergebnisse nicht gehalten werden können. Während die Salesforce-Aktie aber alle Hindernisse nach unten aus dem Weg räumte, sieht es bei der SAP-Aktie noch nicht so schlimm aus. Der Kursverlust betrug gestern rund 5 Prozent und lediglich die 50-Tage-Linie wurde gerissen. Das ist zwar nicht schön, aber auch nicht schlimm.
Doch ist die SAP-Aktie jetzt ein Schnäppchen? Mit einem KGV von 29 für 2025 und einer Dividendenrendite von 1,34 Prozent ist SAP kein Schnäppchen mehr, aber Anleger müssen die Aktie jetzt auch nicht panisch verkaufen. Wichtig ist, dass der Trend im Chart jetzt nicht komplett gebrochen wird. Wie Anleger unten sehen können, befindet sich das Papier noch in einem Seitwärtstrend. Fängt sich die SAP-Aktie hier wieder, so ergibt sich eine gute Kaufgelegenheit. Heute ist es dafür aber noch zu früh, die weitere Entwicklung bei Salesforce und bei SAP selbst sollte zunächst abgewartet werden.
Es ist jetzt natürlich erhöhte Vorsicht geboten, doch insgesamt rät BÖRSE ONLINE weiterhin zum Kauf der SAP-Aktie mit einem Kursziel von 210 Euro.
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