Für die Pharmariesen Eli Lilly und Novo Nordisk läuft es schon länger rund. Die aktuellen Blockbuster-Medikamente könnten aber noch erfolgreicher werden als ohnehin schon. Sollten Anleger jetzt noch schnell einsteigen?
Es ist das Geschäft ihres Lebens. Oder zumindest ein sehr wichtiger Abschnitt in den Unternehmensgeschichten der Biotech-Konzerne Eli Lilly und Novo Nordisk. Deren Abnehmpräparate Ozempic, Wegovy oder Zepbound haben sich als echte Blockbuster-Wirkstoffe etabliert und decken gerade einen Großteil des Marktes ab, der laut Goldman Sachs bis zum Jahr 2030 mehr als 100 Milliarden US-Dollar wert sein soll.
Die Umsätze steigen, die Aktien schweben in neue Höhen, aber lohnt sich für Anleger jetzt überhaupt noch ein Einstieg?
Wirkstoffe und Aktien kennen kein Limit
Ob Anleger in die Biotech-Aktien jetzt noch Geld stecken sollen, hängt auch davon ab, wie viel Potenzial sie noch in den Medikamenten der Konzerne sehen. Denn das scheint noch lange nicht ausgeschöpft zu sein. Erst am Mittwoch sprang die Aktie des Pharmariesen Eli Lilly um 0,5 Prozent nach oben, nachdem in einer klinischen Studie nachgewiesen werden konnte, dass das Molekül Tirzepatid bei der Behandlung von Patienten mit einer obstruktiven Schlafapnoe eine signifikante Verbesserung im Vergleich zu einem Placebo erreichen konnte. Bei der Schlafapnoe handelt es sich um eine weit verbreitete Störung, bei der Menschen Probleme haben, im Schlaf richtig zu atmen.
Das Besondere: Das Molekül Tirzepatid bildet unter anderem die Grundlage für das von der Food and Drug Administration (FDA) zugelassene Diabetes- und Abnehmmedikament Zepbound von Eli Lilly. Auch bei Ozempic und Wegovy gibt es Hinweise, dass die Wirkstoffe Eigenschaften besitzen, die bei der Behandlung von anderen Krankheiten helfen können. Im Fall der Schlafapnoe eröffnet sich für Eli Lilly jetzt eine Zielgruppe von 80 Millionen Erwachsenen allein in den USA, die von einer Form dieser Krankheit betroffen sind.
Die Kehrseite der Biotech-Medaille
Die Erfolge von Eli Lilly eröffnen für Anleger interessante Perspektiven. Sie zeigen aber auch, welch hohes Risiko in der Biotech-Branche liegt. Auf die Neuigkeiten von Eli Lilly reagierten nämlich kleinere Unternehmen wie ResMed oder AdaptHealth sehr empfindlich, deren Hauptaugenmerk auf der Behandlung von Schlafkrankheiten liegt.
Eli Lilly oder Novo Nordisk dürften durch ihre finanzielle Stärke und das breite Produktportfolio in einem umgekehrten Fall nicht so heftig ins Straucheln geraten. Es zeigt aber auch, wie volatil die Biotech-Branche ist und das eine genaue Analyse des Marktumfelds enorm wichtig ist. Für Eli Lilly stehen die Zeichen aber jetzt erst mal auf grün.
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