Erst erlebte der deutsche Aktienmarkt in 2025 ein Comeback, dann folgte der Trump-Crash. Doch Aktien-Experte Florian Söllner spricht von einer „neuen deutschen Welle“ – und erklärt, warum gerade jetzt ein guter Zeitpunkt für einen Einstieg sein könnte.

Bau-Boom, KI und unterschätzte Titel: „Wir haben tolle und überraschende Aktien“

Der Jahresstart war vielversprechend: Deutsche und europäische Aktien legten kräftig zu, teils angetrieben durch günstige Bewertungen, teils durch massive staatliche Investitionen in Infrastruktur und Verteidigung. Florian Söllner sieht darin keinen kurzfristigen Effekt, sondern einen beginnenden Trend. Besonders im Fokus: Unternehmen aus dem Bau- und Technologiesektor wie die österreichische PORR AG, die in Deutschland stark engagiert ist. „Auch wenn wir jetzt 70 Prozent vorne liegen, ist das für mich eine spannende Aktie“, erklärt Söllner. PORR habe sich in den vergangenen Jahren auf zukunftsweisende Projekte wie KI-Datenzentren, Reinräume und Brücken spezialisiert – gestützt von einer Investitionswelle im Infrastrukturbereich.

Doch es geht nicht nur um große Namen: Auch kleinere, bislang übersehene Mittelständler könnten profitieren. „Das ist gigantisch für solche Firmen, die gelernt haben, sich schlank aufzustellen in schwierigen Jahren und vielleicht vor besseren Jahren stehen“, sagt Söllner. Die Wachstumsaussichten in Bereichen wie Spezialbau, Cybersecurity und industrieller Infrastruktur seien deutlich besser als ihr aktuelles Image vermuten lasse.

Erfahren Sie direkt hier, welche deutschen Aktien Florian Söllner jetzt favorisiert: BÖRSEN-CRASH: Noch verkaufen oder schon kaufen?/ Deutsche Geheim-Tipp-Aktien / Florian Söllner

Rüstungsaktien auf dem Vormarsch – aber mit Vorsicht genießen

Neben Infrastruktur ist ein weiteres Thema kaum zu übersehen: Defense. Aktien wie Rheinmetall, Alzchem oder Secunet profitieren vom globalen Aufrüstungsdruck – und könnten laut Söllner noch länger Rückenwind haben. „Selbst wenn die Friedensverhandlungen hier Erfolg hätten, glaube ich, wird weiter aufgerüstet werden“, sagt er. Auch Trägerwerk, eigentlich eher ein Anbieter von Schutzkleidung und Beatmungstechnik, wird für Söllner plötzlich interessant: „Wir haben hier dieses TFA-Signal unter anderem bei Drägerwerk – ich finde das tatsächlich ein sinnvolles Investment.“

Trotz aller Euphorie bleibt Söllner vorsichtig gegenüber allzu populären Titeln: „Ob ich jetzt noch aktiv reinspringen würde, weiß ich nicht. Ich bin ja ein Freund von Contrarian-Investments.“ Lieber setzt er auf vermeintlich langweilige, aber günstig bewertete Unternehmen, die am Anfang eines Turnarounds stehen. Besonders spannend findet er dabei Nischenanbieter im Bereich Verteidigung, Technik und Spezialbau – mit dem Potenzial, langfristig zu profitieren, wenn die „neue deutsche Welle“ wirklich Fahrt aufnimmt.

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