Zum Jahresende 2013 lag der Auftragsbestand mit 595 Millionen Euro rund 30 Prozent über dem Vorjahresstand, wie das Unternehmen am Freitag mitteilte. Der auf Dichtungen, Hitzeschilde und Kunststoffteile spezialisierte Mittelständler sicherte sich zudem einen Großauftrag eines deutschen Autobauers für neuartige Leichtbauteile. Die Fahrzeuge sollen im kommenden Jahr in Serienproduktion gehen. ElringKlinger rechnet mit einem Umsatzvolumen von 120 bis 130 Millionen Euro über einen Zeitraum von sechs Jahren.

Im vergangenen Jahr hatte der MDax-Konzern zwar Bestmarken bei Umsatz und Gewinn erreicht. Das Ergebnis blieb aber wie schon im Vorjahr hinter dem selbst gesteckten Ziel zurück, was vor allem an der Euro-Stärke lag, die den Gewinn außerhalb des Währungsgebietes schrumpfen ließ.

Der Umsatz kletterte 2013 um 4,3 Prozent auf 1,18 Milliarden Euro. Das bereinigte Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) legte um 6,6 Prozent auf 145 Millionen Euro zu, lag damit aber unter dem Zielkorridor von 150 bis 155 Millionen Euro. Die bereinigte operative Marge verbesserte sich leicht auf 12,7 Prozent, hatte vor einigen Jahren aber noch bei 16 Prozent gelegen. Für dieses Jahr stellte ElringKlinger ein organisches Umsatzwachstum um füf bis sieben Prozent und ein operatives Ebit von 160 bis 165 Milionen Euro in Aussicht. Die Ebit-Marge soll sich leicht verbessern.

Die ElringKlinger-Aktie stieg am Freitagmorgen um 5,7 Prozent und war damit stärkster Wert im MDax.

Reuters

Einschätzung der Redaktion:

Der jüngste Großauftrag wurde bereits bei der Vorlage der enttäuschenden Q3 Zahlen in Aussicht gestellt. Das jährliche Umsatzvolumen entspricht etwa zwei Prozent des Konzernumsatzes. Deshalb dürfte der positive Effekt auf die Margen relativ gering sein. Die starke Reaktion der Börse zeigt deshalb, dass die Erwartungen der Anleger nach drei Gewinnwarnungen in Folge inzwischen leicht zu übertreffen sind. Es gibt gute Argumente dafür, dass die Serie von Negativnachrichten jetzt beendet sein könnte. Die Schweizer Hug Tochter hat den Tournaround im abgelaufenen Jahr geschafft und 17 Prozent operative Marge (Ebit) erreicht. Der vor knapp drei Jahren übernommene Spritzgusswerkzeugbauers Hummel-Formen GmbH hat ElringKlingers Wettbewerbsposition gestärkt und den Zugang zu neuen Fertigungsverfahren gebracht. Zudem sollten verschärfte Regulierungen für CO2 -Emissionen weltweit die Nachfrage nach den Produkten des Unternehmens ankurbeln.

Fazit: Aufgrund der anspruchsvollen Bewertung der Aktie sind für eine nachhaltige Kurserholung weitere positive Nachrichten notwendig. Weiter auf Beobachten.

Klaus Schachinger