Das Analysehaus McKinsey veröffentlicht seine Forschungsergebnisse und Prognosen in der Regel in sachlichem Ton. Umso bemerkenswerter fällt das Fazit der bereits im Jahr 2012 verfassten Studie "Going for Gold in Emerging Markets" aus. McKinsey kommt zu dem Schluss: Bis zum Jahr 2025 werden die Konsumausgaben in den Schwellenländern auf jährlich 30 Billionen Dollar steigen. Das sei "die größte Wachstumsgelegenheit in der Geschichte des Kapitalismus". Zudem wächst in den Schwellenländern die Zahl der Menschen, die Zugang zum Internet haben oder ein Smartphone nutzen.
Die sich aus zunehmender Digitalisierung und wachsendem Wohlstand ergebenden Investmentchancen lassen sich mit dem von der britischen Gesellschaft HANetf aufgelegten Emerging Market Internet and Ecommerce UCITS ETF nutzen. Der Exchange Traded Fund bietet Zugang zu führenden Internet- und E-Commerce-Unternehmen, die in den Schwellenländern, aber auch in Grenzmärkten tätig sind. Für ein Investment infrage kommen beispielsweise Anbieter von Suchmaschinen, Online-Einzelhändler, soziale Netzwerke, Online-Videoanbieter, Gamingunternehmen oder digitale Finanzdienstleister. Um in den ETF aufgenommen zu werden, müssen die Unternehmen mindestens 50 Prozent ihrer Umsätze online erzielen.
Die in vielen Schwellenländern eingeführten strikten Pandemiebeschränkungen haben den E-Commerce-Unternehmen in den vergangenen Monaten einen Boom beschert. Nach Ansicht von HANetf ist das Wachstumspotenzial trotzdem noch lange nicht ausgeschöpft. Die starke Nachfrage beim Onlinekonsum spiegelte sich bislang auch an der Börse wider. Auf Sicht von einem Jahr legte der ETF um rund 76 Prozent zu. Seit Anfang des Jahres erzielte das Indexpapier fast zehn Prozent.
Hohe China-Gewichtung
Aktuell umfasst der ETF 96 Unternehmen. Hoch gewichtet sind die drei chinesischen Internetriesen Tencent, Alibaba und die Suchmaschine Baidu. Vor Kurzem wurden der Lieferdienst Dada Nexus und das Immobilienunternehmen KE Holdings ins Portfolio aufgenommen. Alles in allem entfallen auf Aktien aus dem Reich der Mitte rund 60 Prozent, insgesamt liegt der Asien-Anteil bei 78 Prozent. Hinzu kommen Aktien aus Afrika und - wie Mercadolibre - aus Lateinamerika.
Wie Ebay betreibt das in Argentinien ansässige Unternehmen einen Online- Marktplatz für Firmen und Privatpersonen in Lateinamerika. Zudem bietet Mercadolibre digitale Finanzdienstleistungen an. Im dritten Quartal des Jahres 2020 steigerte das Unternehmen den Umsatz im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 85 Prozent auf umgerechnet rund 900 Millionen Euro.