Der berühmte Microsoft-Gründer hat deutlich mehr als die Hälfte seiner Aktien aus dem Portfolio geschmissen – darunter auch Tech-Giganten wie Nvidia oder Alphabet. Was das bedeuten könnte und auf welche Aktien er stattdessen setzt
Bill Gates (68) gehört zu den berühmtesten Milliardären der Welt. Der Microsoft-Gründer galt lange Zeit sogar als der reichste Mensch der Welt, ist mit einem laut Forbes geschätzten Vermögen von über 124 Milliarden US-Dollar aber immer noch unter den Top 10.
Zwar ist Bill Gates vor allem als Tech-Visionär bekannt, der mit Microsoft einen der bedeutendsten Tech-Giganten der Welt aufgebaut hat. Mit einer Marktkapitalisierung von derzeit über drei Billionen US-Dollar handelt es sich sogar um das wertvollste Unternehmen der Welt. Doch in den vergangenen Jahren machte sich Bill Gates zunehmend auch einen Namen an der Wall Street. Denn auch, wenn Bill und Melinda Gates kein Paar mehr sind, führen sie ihre gemeinsame Stiftung „Bill & Melinda Gates Foundation“ gemeinsam fort. Das Vermögen dieser Stiftung wird wiederum vom „Bill & Melinda Gates Foundation Trust“ verwaltet und von Investmentmanagern betreut. Diese Investitionen sind auch für Privatleute öffentlich einsehbar, da der Trust jedes Quartal der amerikanischen Börsenaufsicht SEC offenlegen muss, auf welche Aktien er setzt.
Und die jüngste Offenlegung, die den Stand zum 31. Dezember zeigt, gilt als besonders spannend: Denn diese offenbart sozusagen, mit welchen Aktien der Milliardär in das neue Jahr startet und was er von diesem erwartet. Die Offenlegung hatte es in sich, denn sie zeigt: Bill Gates hat einen Großteil seiner Aktien aus dem Portfolio geschmissen.
Bill Gates schmeißt Großteil seiner Aktien raus – auch Tech-Giganten darunter
Erst im dritten Quartal hatte Bill Gates seinen Aktienbestand deutlich aufgestockt. Doch damit war nun Schluss. Von den 74 Beständen im Portfolio schmiss er im vierten Quartal kurzerhand 51 raus. Übrig bleiben nur 23 sowie eine neue Aktie. Dass er im dritten Quartal aber so viele Bestände hatte, war eher die Ausnahme. In den Quartalen zuvor setzte Gates auch eher auf eine konzentrierte Anzahl an Aktien und kehrt nun damit zu seinen Gewohnheiten zurück.
Allerdings ist es auffällig, dass die Aktien, die Gates herausgeschmissen hat, genau die waren, die er erst im dritten Quartal 2023 neu hinzugekauft hatte. Und dabei handelt es sich unter anderem auch um berühmte Tech-Giganten wie Alphabet, Meta, Apple, Amazon oder Nvidia. Keine der neugekauften Aktien hat er behalten. Da diese Aktien im Jahr 2023 deutliche Gewinne eingefahren haben, ist es möglich, dass Gates einfach etwas von den Kursgewinnen mitnehmen wollte, um diese schließlich für seine Stiftung zu verwenden. Manch einer könnte jedoch auch spekulieren, ob Gates damit rechnet, dass der gigantische Tech-Hype von 2023 im Jahr 2024 erst einmal zum Bremsen kommt.
Dass Bill Gates grundsätzlich kein Fan mehr von Tech-Werten ist, gilt als unwahrscheinlich. Immerhin beteiligte er sich vor allem vergangenes Jahr mehrfach an Diskussionen rund um das Thema künstliche Intelligenz und betonte immer wieder, welch großes Potenzial diese Technologie birgt. Vermutlich hat dieser Abverkauf also vielmehr mit Zwecken für seine Stiftung zu tun als mit negativen Aussichten für die Tech-Branche. Ob diese allerdings auch dieses Jahr wieder derartig durch die Decke gehen wird, bleibt abzuwarten, denn tatsächlich wurde 2023 bereits einiges an Begeisterung eingepreist. Langfristig sollte man mit den Tech-Giganten aber dennoch auch weiterhin gut beraten sein.
Auf diese Aktien setzt Bill Gates jetzt
Doch mit welchen Aktien bestreitet er dann das neue Jahr? Microsoft bleibt nach wie vor seine Top-Position mit einer Gewichtung von fast 34 Prozent. Allerdings reduzierte er den Anteil hier um fast drei Prozent und verkaufte über eine Million Aktien. Warren Buffetts Berkshire Aktie bleibt die zweitgrößte Position, hier reduzierte er den Anteil jedoch deutlich um über elf Prozent. Bei einer weiteren Top-Position, Deere & Co., reduzierte er ebenfalls um fast zehn Prozent und bei Danaher Corp wurde um über elf Prozent die Position reduziert.
Neu hinzu kam hingegen genau eine Aktie: Dabei handelt es sich um Veralto. Das Unternehmen wurde erst im Oktober von der Danaher Corp. ausgegliedert als Geschäftsbereich für Wasserqualität und bietet Techlösungen zum Ressourcenschutz. Durch Gates Beteiligung an Danaher kam vermutlich die neue Position an Veralto zustande, von dem Unternehmen besitzt er nun über 124.000 Aktien. Seit dem Börsengang liegt die Aktie über zehn Prozent im Plus, verzeichnete seit dem Bekanntwerden von Bill Gates Position nochmal einen ordentlichen Sprung diese Woche.
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