Bei der Generation Z stehen Aktien hoch im Kurs. Laut einer Studie der Aktion pro Aktie, einem Zusammenschluss mehrerer Onlinebroker, besitzen heute 39 Prozent der unter 25-Jährigen hierzulande Aktien. Vor drei Jahren waren es nur 26 Prozent. Die jungen Aktionäre sind sehr spekulativ unterwegs. Wirklich überraschend ist aber das starke Engagement in Gold. Nahezu ein Viertel der Generation Z hat während der Pandemie in das Edelmetall investiert. In der Gesamtbevölkerung waren es dagegen nur knapp 16 Prozent. Offensichtlich schätzen die Jungen die altbekannten Argumente für Gold: Wertsicherung und Inflationsschutz.
Vor allem Inflationsängste haben maßgeblich zur jüngsten Erholung beim Goldpreis beigetragen. Unterstützt von einem schwachen US-Dollar, der kürzlich auf den tiefsten Stand seit Anfang Januar gefallen ist, nähert sich die Goldnotiz der Marke bei 1900 Dollar. Die Investoren sind wieder auf der Käuferseite. Seit Anfang Mai summieren sich die Zuflüsse in physisch hinterlegte ETFs auf fast 34 Tonnen Gold. Die Inflationssorgen sind mittlerweile zwar etwas in den Hintergrund gerückt, dafür werden die geopolitischen Spannungen weltweit stärker wahrgenommen. Unter diesen Umständen hat der Goldpreis weiterhin Aufwärtspotenzial.
Niedrige Kosten, hohe Marge
Das eröffnet den Aktien von Minenunternehmen überproportionale Kurschancen. Denn die Goldproduzenten erzielen bei gleichen Kosten höhere Einnahmen, wenn der Preis für das Metall steigt. Das wirkt wie ein Hebel auf den Gewinn. Die Kurse der marktbeherrschenden Minenkonzerne haben die Entwicklung zum großen Teil schon eingepreist. Die Notiz von Barrick Gold stieg in den zurückliegenden drei Monaten um knapp 25 Prozent. Newmont Goldcorp verteuerte sich im selben Zeitraum um mehr als ein Drittel. Auch die Aktie von Endeavour Mining hat zuletzt zweistellig zugelegt. Doch hier ist das Potenzial noch längst nicht ausgereizt. Die Kanadier haben ihr Portfolio umgebaut und fördern Gold im Senegal, in Burkina Faso und in Côte d’Ivoire. Kostenintensive Minen wurden verkauft. Investiert wurde in größere Projekte mit geringen Kosten. Im Schnitt kommen die Kanadier jetzt auf einen Produktionspreis von 868 Dollar je Feinunze. Verteuert sich Gold weiter, schlägt das direkt beim Gewinn durch.
Nach der Investitionsphase steht Endeavour Mining nun vor der Phase der Cash-Generierung. Dank der neuen Minen verdoppelte sich die Goldproduktion im ersten Quartal. Der Gewinn pro Aktie legte um 111 Prozent auf 50 US-Cent zu. Der operative Cashflow stieg um 170 Millionen auf 265 Millionen Dollar. Die Kanadier kaufen eigene Aktien zurück und wollen die Dividende regelmäßig erhöhen. So gesehen ist die Aktie das bessere Goldinvestment, mit Chance auf Kursplus und regelmäßige Erträge.