Während sich Eon und RWE bereits verbrüdert haben, ist die Zukunft der Ex-Eon-Tochter Uniper noch ungewiss. Zwar hat sich Fortum mit knapp 47 Prozent am Betreiber von Kohle- und Gaskraftwerken beteiligt, scheiterte aber mit seinem Übernahmeangebot. Das letzte Wort dürfte noch nicht gesprochen sein. Die UBS rechnet damit, dass die Finnen - möglicherweise mithilfe der zuletzt eingestiegenen Finanzinvestoren Elliott, Knight Vinke und Blackrock - über kurz oder lang die Mehrheit übernehmen werden.
Ein Sektor unter Strom
Auf der Gewinnseite geht es bei den europäischen Versorgern derweil wieder nach oben. Während Eon, Eni und RWE 2017 der Turnaround gelang, schlug Iberdrola mit einem Plus von vier Prozent die Erwartungen. Bei Fortum verbesserte sich der Überschuss - ausgehend von einer zugegebenermaßen niedrigen Basis - sogar um rund drei Viertel. Die Aussichten auf weitere Gewinne stehen gut, denn Branchenkenner rechnen mit weiter steigenden Strompreisen. Laut Scope Ratings werden die durchschnittlichen Preise in Europa mittel- und langfristig aufgrund struktureller Entwicklungen wie dem Atomausstieg in Deutschland ab 2021/22 nach oben tendieren. Ins gleiche Horn stößt die Berenberg Bank, deren Ansicht nach die schon bald anziehenden Kohlepreise die Strompreise in Europa bis 2023 um bis zu 30 Prozent steigen lassen werden. Sie rät daher, den Versorgersektor überzugewichten.
Anleger können sich mit einem Tracker auf den Stoxx Europe 600 Utilities die Big Player der Branche ins Depot holen. 29 Firmen aus ganz Europa befinden sich in dem Index. Das erst Ende 2017 emittierte Produkt bezieht die Nettodividenden der Basiswerte mit ein. Ein wichtiger Punkt, beläuft sich die Dividendenrendite des Index derzeit doch auf satte 5,1 Prozent. Bis auf den geringen Spread von 0,11 Prozent zwischen Geld- und Briefkurs fallen für Anleger keine Kosten an.