Wesentlich schwächer noch als die Aktienmärkte performten die Öl-Futures. Brent Oil etwa stürzte gegenüber dem 2020er-Hoch 71,75 Dollar um 33 Prozent auf ein Zweieinhalbjahrestief: so sieht ein Crash aus. Höchst interessant wird es aber, wenn man sieht, wo der Ölpreis zunächst gedreht hat: genau am logarithmischen 61,8-Prozent-Fibonacci-Retracement der 2016/2018er-Hausse. Bei allem Risiko, den ein Griff ins "fallende Messer" mit sich bringt, kann man also durchaus eine Wette wagen, dass sich Brent Oil jetzt erst einmal stabilisiert.

Aus Chance-Risiko-Aspekten interessant ist ein bis Mitte Mai laufender Schein, der ein gutes Verdopplerpotenzial aufweist. Angesichts der erlaubten Range, die von 45,00 bis 62,50 Dollar reicht, würde der Schein von der fortschreitenden Zeit ebenso profitieren wie von einer Erholung von Brent-Oil Richtung 54/55 Dollar. Die obere Schwelle wird insbesondere vom massiven Widerstand um 60 Dollar geschützt, wo sich auch das Einmonatshoch und die fallende 55-Tage-Linie bewegen. Aufpassen muss man aber natürlich vor allem auf der Unterseite.

Käme es zu einem neuen Tief, ist immer noch ein guter Puffer zur 45er-Schwelle vorhanden, so dass man mit einem Stopp gut arbeiten kann. Der Schein wird seit Mitte Februar gehandelt und das bisherige Tief im Vier-Euro-Bereich ergab sich zusammen mit dem Einmonatshoch von Brent. Es wird ein erster Stopp bei 3,25 Euro platziert und das Verlustrisiko auf etwa ein Drittel begrenzt.



Name Brent-Oil-Inliner
WKN SR6UB0
Aktueller Kurs 4,75 € / 4,95 €
Schwellen 45,00 $ / 62,50 $
Laufzeit 15.05.20
Stoppkurs 3,25 €
Zielkurs 10,00 €


Empfehlungen auf Basis charttechnischer Signale. In Einzelfällen sind Abweichungen zur fundamentalen Einschätzung möglich.

Stefan Mayriedl schreibt seit 1997 über die Finanzmärkte und gehört zum festen Autorenstamm von BÖRSE ONLINE. Der diplomierte Volkswirt hat sich auf Charttechnik und Derivate spezialisiert. Seit 2010 ist er zudem Chefredakteur des Börsenbriefs smartanlegen.

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