Das Umfeld bleibt für die meisten Branchen herausfordernd, eine große Ausnahme ist der Tourismus. Die Reiselust der Deutschen ist ungebrochen – trotz steigender Preise. 

Urlaub ist ein Wort, das Sehnsucht weckt: Nach Sonne und Meer, Bergen, Strand und Seele baumeln lassen. Die Deutschen gelten als Reiseweltmeister und fahren neuesten Zahlen zufolge so viel weg wie seit 2006 nicht mehr. Dabei lassen sie sich die Auszeit von Arbeit und Alltag so viel kosten wie nie zuvor. Bis die Urlaubssaison startet, dauert es zwar noch. Anleger, die nicht nur vom eigenen Urlaub träumen, sondern auch von der Reiselust anderer profitieren wollen, packen schon jetzt Reiseaktien ins Depot. 

Dieser Trend wird von mehreren Faktoren angetrieben: Nach der Pandemie bevorzugen reiselustige Kunden hochwertige Reisen statt vieler Kurztrips. Der Begriff „Revenge Travel“ beschreibt das Phänomen, dass Menschen nach langen Reisebeschränkungen und Lockdowns verstärkt unterwegs sind, als eine Art „Rache“ für die erlebten Entbehrungen. Dieser Trend sorgt für einen Boom bei High-End-Reisezielen in Asien, der Karibik und dem Nahen Osten, und auch das Premiumsegment der Geschäftsreisen erholt sich. Besonders zahlungskräftige Kunden investieren auch in Krisenzeiten in besondere Erlebnisse. Laut einer Prognose von Statista wird der globale Reisemarkt 2025 voraussichtlich einen Umsatz von rund 871 Milliarden Euro erzielen und bis 2029 auf 1,02 Billionen Euro anwachsen – mit einem durchschnittlichen Wachstum von 3,9 Prozent pro Jahr. 

Die US-amerikanische Travel Association ist noch optimistischer und prognostiziert für 2025 ein Wachstum von vier Prozent auf 316 Milliarden Dollar im Geschäftsreisebereich sowie 3,9 Prozent auf 1,35 Billionen Dollar im Urlaubreisemarkt der USA. Wichtige Events wie die FIFA-WM 2026, die Olympischen Spiele 2028 in Los Angeles und das 250-jährige Jubiläum der USA dürften die Reiselust weiter anheizen.

Reisetrend und Unternehmensgewinne

Der weltgrößte Reisekonzern TUI verzeichnete zu Beginn der Wintersaison deutliche Zuwächse: Im ersten Geschäftsquartal bis Ende Dezember stieg die Zahl der Kunden auf 3,7 Millionen – ein Anstieg von sechs Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Für das Gesamtjahr, das im Oktober endet, erwartet TUI einen Umsatzanstieg von fünf bis zehn Prozent sowie ein Plus beim bereinigten EBIT von sieben bis zehn Prozent. Allerdings gibt es Kritik an der Entwicklung der Airline-Sparte, die weiterhin ein Sorgenkind bleibt. Hohe Kosten, strukturelle Probleme und drohende Streiks belasten das Geschäft und führten zu einem Rückgang des Aktienkurses. Risikobewusste Anleger könnten den Rücksetzer als Einstiegschance sehen, sollten jedoch einen Stoppkurs setzen, um Verluste zu begrenzen. Auf der positiven Seite läuft die Sparte „Urlaubserlebnisse“, zu der auch Kreuzfahrten gehören, sehr gut. Diese trugen zuletzt 48,2 Millionen Euro zum Umsatz bei und erzielten ein EBIT-Plus von 40 Prozent. Der Luxusboom im Reisemarkt scheint bei TUI also weiterhin intakt.

Der Marktführer im Bereich der Online-Reisebuchungen, Booking.com, überzeugt durch niedrige Fixkosten und ein schlankes Geschäftsmodell. Im vierten Quartal 2024 präsentierte der Konzern beeindruckende Zahlen: Umsatz und Gewinn übertrafen die Prognosen deutlich. Der bereinigte Gewinn je Aktie lag 30 Prozent über dem Vorjahr. Trotz eines Kurs-Gewinn-Verhältnisses (KGV) von knapp 25 bleibt die Aktie attraktiv. Kursrücksetzer durch Gewinnmitnahmen bieten zudem Einstiegsmöglichkeiten.

Neben TUI und Booking.com gibt es noch vier weitere Gewinner, auf die Anleger setzen können, um von der steigenden Reiselust zu profitieren und ihre Reisekasse vor dem Urlaubsstart aufzubessern. Welche Aktien das sind, erfahren Sie in der neuesten Ausgabe von €uro – Das Magazin für Wirtschaft und Geld.

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