Die Hoffnungen ruhen nun auf dem nächsten hochrangigen Treffen beider Seiten, das für Anfang Oktober in Washington angesetzt ist. Daran sollen der chinesische Vizeregierungschef Liu He sowie von US-Seite der Handelsbeauftragte Robert Lighthizer und Finanzminister Steven Mnuchin teilnehmen. Schon bald sollen zur Vorbereitung Beratungen auf Arbeitsebene stattfinden, wie ein Sprecher des chinesischen Handelsministeriums bekanntgab.
Im Vorfeld des Spitzentreffens kam aus den USA nun eine "Geste des guten Willens", wie Trump es nannte. Er kündigte an, dass Zölle auf chinesische Waren im Wert von 250 Milliarden Dollar erst ab dem 15. Oktober angehoben werden. Ursprünglich war die Erhöhung auf 30 von 25 Prozent bereits für den 1. Oktober angekündigt. Liu habe ihn um die Verschiebung gebeten, sagte Trump. Hintergrund sei der 70. Jahrestag der Gründung der Volksrepublik.
Der Ministeriumssprecher in Peking plädierte dafür, dass beide Seiten sich auf halbem Wege entgegenkommen und günstige Gesprächsbedingungen schaffen. Er deutete zugleich an, dass China wieder verstärkt Agrarprodukte aus den USA beziehen könnte. "Soviel ich weiß, haben chinesische Firmen damit begonnen, Preise von US-Agrargütern anzufragen", sagte er. Die Volksrepublik hatte ihre Einkäufe in diesem Bereich im August reduziert, nachdem Trump weitere Zollerhöhungen angekündigt hatte. China hat unter anderem Schweinefleisch und Sojabohnen mit hohen Abgaben belegt.
Seit vergangenem Jahr überziehen sich die beiden weltgrößten Wirtschaftsmächte gegenseitig mit Zöllen. Dies bremst die globale Konjunktur.
rtr