Keine guten Nachrichten für Europas Börsen: Rezessionsängste und enttäuschende Konjunkturdaten drücken auf die Laune der Anleger. Was dahintersteckt und warum unter anderem die Aktien von Sartorius und der Münchener Rück im Fokus sind
Der erhoffte Turbo-Jahresstart bleibt weiterhin aus: Der DAX kommt weiterhin nicht so recht vom Fleck, steht derzeit mit minus 0,17 Prozent bei 16.687 Punkten. Ähnlich verhält es sich beim europäischen Pendant, dem Euro Stoxx 50. Der Index steht derzeit mit minus 0,39 Prozent bei 4.468 Punkten.
Auf die Stimmung drückte der erneute Rückgang der Industrieproduktion in Deutschland. Statt des erwarteten Anstiegs drosselten deutsche Unternehmen ihre Erzeugung im November überraschend den sechsten Monat in Folge. „Der Tiefpunkt bei der Produktion kommt wohl erst noch. Bei der Regierung müssten die Alarmglocken lauter schrillen denn je", kommentierte Alexander Krüger, Chefvolkswirt der Privatbank Hauck Aufhäuser Lampe. Auch Experte Thomas Gitzel von der VP Bank mahnte zur Vorsicht: „Die Kombination aus hoher Inflation und Zinsen bei einer gleichzeitig schwachen Weltwirtschaft ist ein giftiger Cocktail, der letztlich auch nur in einer Rezession münden kann."
Mit Spannung warten die Anleger nun auf die am Donnerstag anstehenden US-Inflationsdaten. Sie erhoffen sich daraus Hinweise auf den weiteren Zinskurs der US-Notenbank, die versucht, mit erhöhten Zinsen die Teuerungsrate einzudämmen.
Aktien von Sartorius und Münchener Rück beim DAX im Fokus
Im Fokus stehen beim DAX unter anderem die Aktien von Sartorius und Münchener Rück. Während Sartorius mit einem Plus von über drei Prozent derzeit die DAX-Spitze markiert, reihen sich die Münchener Rück und auch BASF als Schlusslichter mit je über zwei Prozent Minus ein.
Aktien von BMW im Fokus
Der Münchner Autobauer BMW hat 2023 so viele Autos an die Kunden ausgeliefert wie nie zuvor. Der Absatz von Fahrzeugen der Marken BMW, Mini und Rolls-Royce legte um 6,5 Prozent zu auf knapp 2,6 Millionen, wie das Unternehmen am Dienstag mitteilte. Die Marke BMW allein setzte fast 2,3 Millionen Autos ab, 7,3 Prozent mehr als vor Jahresfrist. Damit habe sie ihre Spitzenposition im weltweiten Premiumsegment verteidigt, hieß es. Gut lief es vor allem bei den hochpreisigen Fahrzeugen wie dem 7er oder dem X7. Aber auch bei den Elektroautos sei die Nachfrage stark. BMW-Vertriebschef Jochen Goller verwies auf neue Modelle, welche den Hochlauf in der Elektromobilität beschleunigt hätten.
Insgesamt verkauften die Münchner weltweit 376.183 Elektroautos, damit wird jedes 15. Fahrzeug aus dem Konzern mit Strom angetrieben. Für das laufende Jahr hat sich BMW vorgenommen, den Anteil weiter auf ein Fünftel des Gesamtabsatzes zu steigern. "Wir sehen eine weiterhin hohe Nachfrage nach unseren vollelektrischen Produkten und streben basierend auf unserem starken, markenübergreifenden Produktportfolio im Jahr 2024 einen Absatz von mehr als einer halben Million vollelektrischer Fahrzeuge an", sagte Goller.
Besonders gut lief es im abgelaufenen Jahr auf dem europäischen Markt, wo BMW 7,5 Prozent mehr Fahrzeuge verkaufte, und in den USA mit einem Absatzplus von 9,4 Prozent. Der wichtigste Einzelmarkt China hinkte mit einem Anstieg von 4,2 Prozent auf 824.932 Autos hinterher. In der Volksrepublik tobte 2023 ein Preiskrieg bei Elektroautos, insbesondere im günstigen Einstiegssegment.
Mit Material von rtr und dpa
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