Das Weihnachtsgeschäft gilt zumeist für Einzel- und Onlinehändler als beste Zeit des Jahres. Doch inzwischen gibt es immer mehr Berichte, die das Gegenteil darstellen. Ist die Rezession schon lange da? Von Johann Werther
Vergangene Woche brachen Einzelhandelsketten auf breiter Front ein, aber nicht weil der Grinch die Geschenke der Kinder gestohlen hat. Der tatsächliche Grund war ein miserabler Einzelhandelsumsatzbericht für November, in dem eigentlich das Weihnachtsgeschäft schon volle Fahrt hätte aufnehmen müssen.
Auch bei den Online-Händlern sieht es hier nicht wesentlich besser aus. Nach dem gescheiterten Prime Day im Oktober von Amazon waren hier schon Stimmen über mangelnde Konsumlaune laut geworden.
Insgesamt sackten die Einzelhandelsumsätze gegenüber dem Oktober um 0,6 Prozent ab, auch wenn Weihnachtssaison und Black Friday für gewöhnlich für einen deutlichen Anstieg gegenüber dem ohnehin schon schwachen Oktober führen.
Ist die Rezession längst da?
Doch ist das ein klares Anzeichen für eine Rezession, wenn die Konsumenten so wenig Lust zu kaufen haben? Die Antwort ist leider ja.
Wie viele Experten schon vermutet hatten, waren gerade in den USA die Haushalte durch die Corona-Hilfen noch gut situiert und haben inflationäre Preise so leichter schlucken können. Jetzt gehen allerdings die Reserven zurück und in Amerika erleben wir erneut steigende Kreditkartenschulden.
All dies sind klare Anzeichen, dass der Wirtschaftsabschwung im vollen Gange ist und dass die Inflation zu spät unter Kontrolle gebracht wurde. Jetzt heißt es Kopf einziehen und den Sturm abwarten, aber mit welchen Aktien?
So schützen Anleger ihre Depots
Schränken die Konsumenten ihren Konsum ein, so wird es auch für einige Value-Unternehmen schwierig die Produkte an den Mann zu bringen. Viele Konsumenten wechseln deswegen zu Billiganbietern um ein paar Euros oder Dollar zu sparen.
Diese könnten langfristige Profiteure dieser Krise sein und jetzt die Chance bekommen, sich langfristig gegenüber einem breiteren Käuferpublikum zu etablieren. Klassisches Beispiel ist die Aktie von Freenet, einem deutschen DSL und Handyvertragsanbieter, der vor allem Preissensible Einkommensgruppen anspricht.
Da jeder Mensch einen Handyvertrag benötigt und viele bereit sind aus Kostengründen zu wechseln, dürfte Freenet je länger die Krise andauert, auch mehr Zustrom erhalten. Dazu gibt es den MDAX Wert mit einer Dividendenrendite von über 7,5 Prozent.
Auch Apple könnte darunter leiden und Kunden an Samsung oder andere Smartphoneanbieter verlieren.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Apple