Dem russischen Wirtschaftsblatt "Wedomosti" zufolge wird das Unternehmen nur etwa halb so viel ausschütten wie andere russische Staatskonzerne. Diese müssen mindestens 50 Prozent ihres Gewinns an die Eigner auszahlen. Maßgeblich ist dabei der Überschuss nach russischen und nach internationalen Bilanzierungsregeln. Der höhere der beiden Beträge dient als Grundlage für die Berechnung der Ausschüttung. Gazprom zahlt laut Wedomosti allerdings nur 7,40 Rubel je Aktie oder insgesamt 175,2 Milliarden Rubel (2,4 Milliarden Euro). Dies entspricht einer Quote von 50 Prozent des Gewinns nach russischem Bilanzierungsstandard. Internationalen Regeln zufolge verdiente Gazprom 787 Milliarden Rubel (10,76 Milliarden Euro). Der russische Ministerpräsident Dimitri Medwedew habe am Montag eine Ausnahme für Gazprom genehmigt, berichtete die Zeitung unter Berufung auf einen Regierungsinsider. Weder Gazprom noch zuständige Regierungsstellen wollten sich zu diesem Thema äußern.

Reuters