Nach einer Herunterstufung geht es für E.ON weiter bergab: Die Aktien des Versorgers rutschten um 2,8 Prozent auf ein frisches 20-Jahres-Tief von 8,69 Euro und bildeten damit das Schlusslicht im Dax. RBC hatte die Titel auf "Sector Perform" von "Outperform" heruntergesetzt und das Kursziel auf 10,50 von 14,50 Euro gesenkt. Am Vortag hatte die Aussicht auf einen Verbleib der deutschen Kraftwerke im E.ON-Konzern die Aktien bereits um knapp acht Prozent ins Minus gedrückt. Der Versorger hatte am Mittwochabend angekündigt, seine Kernkraftwerke in Deutschland nicht wie geplant in die neue Gesellschaft Uniper abzuspalten. Damit dürfte der E.ON-Konzern nach der Abspaltung wohl nicht das Unternehmen werden, auf das viele Investoren gehofft hätten, hieß es in einem Kommentar der RBC. Die HSBC sieht das Kursziel nun bei 8,50 (11 Euro), Natixis bei 9,90 (11,75) Euro.

Seit Jahresbeginn beläuft sich das Minus der E.ON-Aktien auf rund 37 Prozent. Neben E.ON ächzen auch die drei anderen größten deutschen Energiekonzerne und Atomkraftwerkbetreiber RWE, Vattenfall und EnBW unter den Folgen des Atomausstiegs, der bis 2022 abgeschlossen sein soll. Sie haben Rückstellungen über 38 Milliarden Euro angesammelt für den AKW-Abriss sowie die Lagerung ihres noch Tausende Jahre strahlenden Mülls. RWE-Aktien kommen in diesem Jahr bereits auf einen Abschlag von 51 Prozent. Zusätzlich belastet wurden die Titel laut Händlern am Freitag durch einen Bericht der "Rheinischen Post", wonach dem Versorger eine Milliarden-Strafe in einem Handelsstreit mit dem arabischen Gaskonzern Dana Gas drohen könnte.

Reuters