Die "Rheinische Post" hatte unter Berufung auf Industriekreise im Ruhrgebiet berichtet, der auch an Thyssenkrupp beteiligte Investor überlege, mit zehn Prozent bei dem Versorger einzusteigen. Cevian lehnte eine Stellungnahme ab. Ein E.ON-Sprecher sagte: "Es gibt immer Marktgerüchte, man muss nicht alles für bare Münze nehmen. Wir haben für unsere Strategie eine überwältigende Zustimmung erhalten, die sich auszahlen wird."

Die E.ON-Aktie legte am Freitag zeitweise um mehr als drei Prozent zu. Der Konzern ist mit einem Börsenwert von gut zwölf Milliarden Euro im Vergleich zu früher günstig zu haben. Für zehn Prozent müsste ein Investor damit 1,2 Milliarden Euro auf den Tisch blättern. Die Aktie hat wegen der Energiewende und des Atomausstiegs in Deutschland deutlich an Wert verloren. Auf dem Papier lastet zudem doppelte Ungewissheit: Zum einen ist unklar, wie viel E.ON für die Altlasten aus der Kernenergie zahlen muss. Die Verhandlungen mit der Bundesregierung sind noch nicht abgeschlossen. Zum anderen hält sich der Konzern offen, einen Teil davon mit einer Kapitalerhöhung zu finanzieren.

Cevian mischt sich als aktivistischer Investor gerne in die Strategie ein. Derzeit liegt er mit der Führung des Schweizer Elektrotechnikkonzerns ABB im Clinch, die sich Cevians Forderungen nach einem Verkauf der Stromnnetzsparte widersetzt. Bei E.ON gelten die Strom- und Gasnetze wegen ihrer stabilen Einnahmen als Ertragsperle. Beim Mannheimer Baudienstleister Bilfinger, an dem die Schweden mit 25,6 Prozent beteiligt sind, sorgten die Skandinavier für die Zerschlagung des Traditionskonzerns.

rtr