Nach Handelsschluss in New York wurden die Zahlen des Aluminiumkonzerns Alcoa erwartet, der zwar nicht mehr im Dow-Jones-Index vertreten ist, aber weiterhin den Startschuss für den Reigen der Firmenbilanzen gibt. Ab Mitte der Woche stehen dann die Bilanzen von US-Großbanken wie JPMorgan (Mittwoch) und Citigroup (Freitag) an.
Für die Wall Street signalisierten die US-Futures am Montag eine freundliche Eröffnung. Dazu trug vor allem der relativ schwache Dollar bei. Er fiel zum Yen bis auf 107,64 Yen. Das war der niedrigste Stand seit Oktober 2014. Im Verlauf erholte er sich aber etwas.
Zum Euro blieb der Dollar aber relativ stabil: Die Gemeinschaftswährung fiel zeitweise sogar auf ein Tagestief von 1,1374 Dollar. Das habe am Aktienmarkt für Erleichterung gesorgt, erklärte Niall Delventhal, Analyst bei DailyFX. Allerdings bleibe der Euro mit rund 1,14 Dollar in Reichweite seines Anfang April erreichten Jahreshochs von 1,1453 Dollar. Ein schwacher Euro kommt vor allem den exportorientierten Firmen zu Gute, deren Waren wechselkursbedingt dadurch günstiger werden.
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BALDIGE LÖSUNG FÜR ITALIENS GELDHÄUSER IN SICHT
Zu den größten Gewinnern im EuroStoxx gehörten die Bankenwerte - allen voran die italienischen. Unicredit und Intesa SanPaolo lagen mit Aufschlägen von fünf und drei Prozent ganz vorne. Der Index für die Banken der Euro-Zone gewann 2,4 Prozent. Im Schlepptau stiegen im Dax die Titel der Commerzbank um 3,7 Prozent ganz oben. Deutsche Bank gewannen ein Prozent.
Insidern zufolge berieten Vertreter der großen Banken mit dem Finanzministerium und der Notenbank über einen staatlichen Fonds, der notleidende Kredite der Geldhäuser aufkaufen soll. Italiens Banken sitzen auf faulen Krediten von 360 Milliarden Euro. "Die Aussichten auf einen möglichen Rettungsfonds sind vielversprechend, obwohl wir bis zur Veröffentlichung von Details noch vorsichtig bleiben", schrieben Analysten der UBS in einem Marktkommentar.
SAP NACH ERSTER ENTTÄUSCHUNG IM AUFWIND
Nach einer schwachen Eröffnung zogen SAP um rund ein Prozent an. Obwohl der Konzern mit seinen vorläufigen Quartalszahlen die Erwartungen verfehlt habe, sei die Ergebnisentwicklung im Branchenvergleich relativ gut, erklärte DZ-Bank-Analyst Harald Schnitzer. Europas größter Softwarekonzern hatte im ersten Quartal Betriebsgewinn und Umsatz gesteigert.
Am Rohstoffmarkt war vor allem der Anstieg der Krisenwährung Gold auffällig. Eine Feinunze verteuerte sich um 1,1 Prozent auf ein Drei-Wochen-Hoch von 1254,06 Dollar. "Die lockere Geldpolitik vieler Zentralbanken spricht mittel- bis langfristig für höhere Goldpreise", sagte Commerzbank-Analystin Barbara Lambrecht. Zudem verwiesen Börsianer auf den schwachen Dollar. Die Ölpreise tendierten etwas leichter: Nordseeöl der Sorte Brent kostete mit 41,86 Dollar je Barrel (159 Liter) 0,2 Prozent weniger als am Freitag.
Reuters