Die Ermittler gingen dem Verdacht der Beihilfe zur Geldwäsche nach. Konkret stehe der Vorwurf im Raum, dass Geldwäscheverdachtsmeldungen zu spät abgegeben worden seien. Es gebe zwar einen Durchsuchungsbeschluss, die Deutsche Bank kooperiere jedoch mit den Behörden. Ein Ende der Untersuchungen sei noch nicht absehbar.
Die Deutsche Bank erklärte, sie habe den Sachverhalt selbst umfassend aufgearbeitet und die angeforderten Unterlagen soweit möglich freiwillig herausgegeben. Sie werde weiter mit der Staatsanwaltschaft kooperieren. Zuerst hatte die "Süddeutsche Zeitung" über den Vorgang berichtet. Laut Staatsanwaltschaft gibt es eine beschuldigte Person, die im relevanten Zeitraum - von 2014 bis 2018 - für die Deutsche Bank gearbeitet habe.
Die Bank selbst habe proaktiv 1,1 Millionen Transaktionen als verdächtig gemeldet, erklärte der Sprecher der Frankfurter Behörde. Bei einer zweistelligen Anzahl von Transaktionen im Gesamtvolumen von 12,5 Millionen Euro gebe es den Verdacht, dass die Deutsche Bank die Verdachtsmeldungen zu spät abgegeben habe oder die Zahlungen von vornherein hätte stoppen müssen.
Über die Danske-Filiale in Estland waren in den Jahren 2007 bis 2015 verdächtige Zahlungen in einem Volumen von 200 Milliarden Euro gelaufen. Dass die Deutsche Bank in den Skandal verwickelt ist, ist schon länger bekannt. Sie war jahrelang als Korrespondenzbank für das dänische Institut tätig und hat rund 150 Milliarden Euro der verdächtigen Zahlungen über ihre Systeme abgewickelt. Die Deutsche Bank steht auf dem Standpunkt, man habe als sogenannte Korrespondenzbank keine Kenntnis der Danske-Kunden und ihrer Machenschaften gehabt und auch nicht haben müssen. In mehreren Ländern, darunter in den USA, laufen Ermittlungen gegen die Danske Bank.
Der frühere Chef der estnischen Filiale, Aivar Rehe, wurde am Mittwoch von der Polizei tot aufgefunden. Sie hatte den Mann seit Montag gesucht.
rtr