Das Betriebsergebnis werde im laufenden Jahr in etwa auf dem Vorjahresniveau von 3,1 Milliarden Euro liegen, teilte das Spitzeninstitut der Sparkassen am Freitag mit. Grund dafür seien auch die voraussichtlich weiterhin niedrigen Zinsen, die die Einnahmen schmälern. Die Erste Group ist der drittgrößte Kreditgeber in Osteuropa - nach der UniCredit -Tochter Bank Austria und der Raiffeisen Bank International.

Im vergangenen Jahr liefen die Geschäft der Bank nicht rund: Weil die maue Wirtschaftslage die Ausgabefreudigkeit der Kunden bremste, benötigten diese weiterhin nur wenig Bankkredite. Zudem schmälerten die niedrigen Zinsen die Betriebserträge, die im Jahresverlauf um fünf Prozent schrumpften. Unter dem Strich brach der Gewinn der Bank wegen hoher Firmenwertabschreibungen bei der rumänischen Tochter um fast 90 Prozent auf 61 Millionen Euro ein. Im vierten Quartal führte die Wertberichtigung von mehr als 300 Millionen Euro zu einem Verlust von knapp 370 Millionen Euro. Für das Gesamtjahr sollen die Aktionäre eine auf 20 Cent halbierte Dividende erhalten.

Fortschritte machte die Bank beim Abbau fauler Kredite: Die dafür nötigen Vorsorgen sanken um knapp elf Prozent auf 1,8 Milliarden Euro. Grund dafür war vor allem eine bessere Entwicklung bei der rumänischen Tochter BCR: Sie schaffte angesichts der sinkenden Kreditvorsorgen den Sprung zurück in die Gewinnzone und verbuchte ein Plus von 128 Millionen Euro. Allerdings profitierte das Institut dabei auch von einem positiven Steuereffekt.

Im laufenden Jahr erwartet die Erste einen weiteren Rückgang der Risikokosten. Diese würden jedoch maximal um fünf Prozent auf 1,7 Milliarden Euro fallen. Grund dafür sei die bevorstehende vertiefte Bilanzprüfung der EZB, bei der diese auch die Risiken der Banken unter die Lupe nimmt. Mit dem wachsamen Blick der Aufseher im Nacken fühlt sich die Bank mit höheren Vorsorgen offenbar wohler.

Reuters