Es bleibt schlicht und einfach schwierig. Die Risiken für die Konjunktur werden nicht kleiner, die Preise steigen. Die Inflation macht Unternehmen und Verbrauchern zu schaffen, die Auswirkungen des Krieges in der Ukraine und die weltweiten Lieferengpässe sind für viele spürbar. In manchen Branchen hierzulande geht man bei den Prognosen in diesen Tagen deshalb lieber auf Nummer sicher. Jüngst senkte etwa der Verband des Deutschen Maschinenbaus, Deutschlands zweitgrößte Branche nach der Elektrotechnik, zum zweiten Mal in Folge die Produktionsziele seiner Mitgliedsfirmen für das laufende Jahr.
Es sei schon extrem, wie schnell sich die Lage eingetrübt habe, sagt VDMA-Präsident Karl Haeusgen. Zum Jahreswechsel hatte sein Verband sieben Prozent Wachstum für 2022 ausgegeben, im März auf vier Prozent korrigiert. Auch das lasse sich nun nicht mehr halten, so der VDMA-Präsident.
Doch unter die Vorsicht mischt sich inzwischen mitunter auch Optimismus. Der viel beachtete Konjunktur-Indikator des Münchner Ifo-Instituts lieferte soeben Signale für eine Stabilisierung im schwierigen Umfeld. Entgegen der Erwartungen stieg das Barometer im Mai den zweiten Monat in Folge auf 93 Zähler. Experten hatten einen Rückgang auf 91,4 Punkte prognostiziert. "Die deutsche Wirtschaft erweist sich trotz Inflationssorgen, Materialengpässen und Krieg in der Ukraine als robust. Anzeichen für eine Rezession sind derzeit nicht sichtbar", kommentiert Clemens Fuest, Präsident des Ifo-Instituts, die Entwicklung.
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