Chart 1 - DAX im Fünf-Minuten-Chart
Eine bis Mitte März zurück verfolgbare Linie im Intradaychart lockte gestern Nachmittag genug Käufer an, um den Deutschen Aktienindex zu stabilisieren. Verstärkt wird sie von einer zweiten, gegen Ende des Vormonats gestarteten Linie. Zwar sind Trendgeraden eher wenig verlässlich, doch wenn zwei davon (vorübergehend) zusammen fallen, bilden sie oft eine funktionierende Unterstützung, die im vorliegenden Fall bei rund 12.165/12.185 Punkten verläuft. Auch morgen dürfte diese Zone eine Rolle spielen, wenn der Markt erneut schwächelt. Wird sie nach unten durchbrochen, wäre heute Platz bis 12.020/12.050.
Nachbörslich hat sich der DAX am Dienstag allerdings schon wieder etwas nach oben abgesetzt, so dass nun wieder die ebenfalls nur im kurzfristigen Kursbild als Widerstand/Ex-Unterstützung erkennbare Zone um 12.330 und das Allzeithoch bei 12.390 in den Fokus geraten. Zumindest bis zur erstgenannten Marke ist eine Erholung möglich, ein neuer Rekordstand ist dagegen zur Wochenmitte trotz der augenscheinlichen Stabilisierung alles andere als sicher.
Kommt es dennoch dazu, bleibt das Potenzial nach oben dennoch beschränkt, wie bereits in den Analysen der vergangenen Tage ausführlich erörtert. Nichtsdestotrotz ist mittlerweile Luft bis an die 12.500er-Marke, selbst wenn der Index sich nur so weit nach oben bewegt, wie er es bei vergangenen Rallyes im Normalfall getan hat - nämlich maximal 3,8 Prozent über seinen Monatsdurchschnittskurs. Mutige Spekulanten können daher mit einem Stoppkurs im Bereich der 12.000er-Marke auf die nächste - und vielleicht letzte - kleine Aufwärtswelle setzen. Es ist aber ratsam, nicht allzu gierig zu werden, und Teilgewinne schon zwischen 12.330 und 12.390 Punkten wieder mitzunehmen. Ein passendes Produkt für diesen Trade haben wir am Ende der Analyse aufgelistet.
Chart 2 - Tageschart mit Abstand zur 21-Tage-Linie
Der Indikator unter dem Tageschart zeigt, dass der DAX oft in eine Korrektur übergeht, sobald er sich mehr als 3,8 Prozent von der 21-Tage-Linie (Monatsmittelkurs) nach oben absetzt. Damit verbleibt eigentlich nur ein geringes Restpotenzial nach oben. Doch in der Vergangenheit kam es häufiger zu stärkeren Ausreißern, während derer Abstände bis jenseits der 8-Prozent-Marke messbar waren. Dadurch wären im Idealfall Indexstände jenseits der 13.000 möglich. Doch solche Ausnahmen sind statistisch äußerst selten, seriöse Anleger sollten nicht darauf wetten.
Chart 3 - Wochenchart mit Abstand zur 200-Tage-Linie
Der Markt hat sich inzwischen knapp 20 Prozent von der 200-Tage-Linie nach oben abgesetzt. Die Erfahrungen aus den Jahren 2003, 2007 und 2009 zeigen, dass damit oft das Limit einer Übertreibungsphase erreicht wurde. Erst nach einer längeren Atempause ging es signifikant weiter aufwärts, zumindest in zwei von drei Fällen.
Chart 4 - Kerzenchart auf Tagesbasis
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Unterstützungen und Widerstände
Franz-Georg Wenner ist Chefredakteur des "Index-Radar, der größte tägliche Börsenstatistik-Report Deutschlands. Andreas Büchler ist Herausgeber des Magazins und Vorstand der Qarat AG, einer auf Quantitative Analyse und Algorithmic Trading spezialisierten Forschungsgesellschaft für Börsenhandelssysteme.
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