Der Kurs der Aktie (WKN: 863 195) gab deutlich nach, nachdem interne Querelen zwischen der französischen und der italienischen Einheit öffentlich bekannt wurden. Die Investoren befürchten, dass die Firmenteile weiter getrennt geführt und die Synergien nur unzureichend gehoben werden. Die Flaute bei der Aktie hat der US-Investor Dan Loeb mit seinem Hedgefonds Third Point genutzt, um für 700 Millionen Dollar Aktien zu kaufen. Loeb wurde unter anderem durch seine aktivistische Rolle bei Nestlé und Sony bekannt. Bei beiden Konzernen drängte er auf wertsteigernde Maßnahmen.
Ähnlich liegt der Fall bei EssilorLuxottica. Nach einem Treffen mit dem Management fordert der Investor, dass sich die Firmenführung kontinuierlich verbessert, damit das erhebliche Wertpotenzial freigesetzt werden kann. Das Verbesserungspotenzial bemisst Loeb auf über eine Milliarde Euro. Das liegt weit über dem Betrag, den Analysten für möglich halten. Sehhilfen seien ein attraktives Geschäft mit hohem Entwicklungspotenzial. Die Alterung der Gesellschaft, die verstärkte Nutzung von Bildschirmen sowie der Wohlstandsgewinn in den Schwellenländern sorgten für zwei Milliarden zusätzliche Nachfrager in der Branche, so Loeb. Kein anderes Unternehmen ist weltweit so präsent und kann eine so breite Abdeckung vom Brillengestell bis hin zu aufwendigen Brillengläsern bieten wie EssilorLuxottica. Gleichzeitig liege der Marktanteil noch unter zehn Prozent. Der Ausbau dieses Anteils, ein wachsender Markt und Synergien bei Produktion und Vertrieb dürften dem Unternehmen in den kommenden Jahren einen zweistelligen Zuwachs der Ergebnisse ermöglichen, die Gewinne könnten sich in fünf Jahren verdoppeln.