Homm war nach fünf Jahren auf der Flucht im März 2013 bei einem Besuch der weltberühmten Uffizien in Florenz festgenommen worden. Die US-Bundespolizei FBI hatte kurz zuvor bei einem US-Bundesgericht in Los Angeles einen Haftbefehl erwirkt und die Auslieferung beantragt. Die US-Behröden werfen Homm Kursmanipulation in einem besonders schweren Fall.

Homm, der unter anderem durch seine Investitionen beim Fussball-Bundesligisten Borussia Dortmund Schlagzeilen machte, soll Investoren des von ihm gegründeten Hedgefonds Absolute Capital Management (ACM) miesen Tricks bei völlig wertlosen Aktien (Pennystocks) um 200 Millionen Dollar geprellt haben. Homm bestreitet die Vorwürfe.

Im Falle einer Verurteilung in den USA drohten ihm nach Auskunft seines Anwalts bis zu 225 Jahren Haft. Da in den USA eine Freilassung frühestens nach der Verbüßung von 85 Prozent der Haftstraft möglich ist, entspräche ein solches Urteil einer lebenslangen Freiheitsstrafe, sagte sein Mailänder Anwalt. Zudem sei Homm schwer an Multipler Sklerose erkrankt.

Homm liegt seit dem vergangenen Sommer auf der Krankenstation im Gefängniskrankenhaus von Pisa. Sein Gesundheitszustand habe sich seinem Anwalt zufolge während der Haft "erheblich verschlechtert". Eine Auslieferung widerspreche daher italienischem Recht. Nun muss das Verwaltungsgericht in Rom über den US-Antrag entscheiden. Die Anhörung ist für den 12. März geplant. Sollten die Richter doch grünes Licht für eine Auslieferung Homms geben sollten, will Homms Anwalt weiterkämpfen: "Dann", sagte er gegenüber BÖRSE ONLINE, "gehen vor den Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte nach Strasburg."