Nur wenige haben sich so intensiv mit der Entwicklung der Weltbörsen beschäftigt wie Elroy Dimson. Seit Jahrzehnten analysieren der britische Finanzhistoriker und seine Kollegen von der London Business School, welche Renditen die Finanzmärkte und Anlageklassen bringen. Seine Erkenntnis aus mehr als 100 Jahren Finanzmarkt-Historie: Langfristig sind nicht Immobilien oder Gold das beste Investment, sondern Aktien. "Aktien waren in allen von uns untersuchten Ländern die Anlageklasse, die sich am besten entwickelte", berichtet der Wirtschaftsprofessor.

Doch Dimpson weiß auch: Wer langfristig mit Aktien Vermögen aufbauen will, braucht gute Nerven. Regelmäßig folgen auf Jahre mit tollen Kursgewinnen, vorübergehende, aber dennoch schmerzhafte, Einbrüche. Leider ist der Versuch, mit rechtzeitigen Verkäufen und anschließenden Rückkäufen solche Einbrüche zu umgehen, wenig erfolgversprechend. Richtiges Timing ist meist Glücksache.

Doch es gibt eine bewährte Alternative: Mit einem Mix aus Aktien und Anleihen streuen Anleger die Risiken und glätten die Wertentwicklung. Anleihen brachten auf lange Sicht zwar weniger Ertrag, dafür schonten sie die Nerven der Anleger durch ihre relativ schwankungsarme Wertentwicklung. Auch das ist ein Forschungsergebnis von Professor Dimson.

Super-Preiswerte ETF



"Diversifikation ist das Einzige, was es an den Finanzmärkten umsonst gibt", sagt der Wirtschafts-Nobelpreisträger Harry Markowitz. Wie wahr: Nur noch 0,13 Prozent der Anlagesumme kostet heute ein ETF-Portfolio mit Aktien aus aller Welt und Anleihen als zusätzliche Sicherheitskomponente. Bei 10000 Euro Anlagebetrag sind das gerade einmal 13 Euro im Jahr.

Anleger brauchen dazu lediglich fünf preiswerte ETFs. Jeder ETF belegt dabei ein Fünftel des Gesamtportfolios. Drei ETFs enthalten Aktien aus Europa, Japan und den Vereinigten Staaten. Zwei ETFs enthalten bonitätsstarke Anleihen aus Europa und den Vereinigten Staaten. Unterm Strich besitzen Anleger mit diesen fünf ETFs ein Portfolio mit rund 1500 Aktien der wichtigsten Aktienmärkte und in den wichtigsten Währungen, ergänzt durch 600 solide Staatsanleihen aus der Eurozone und den USA.

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ETF Nummer 1: Vanguard FTSE Developed Europe ETF



Dieser 1,5 Milliarden Euro schwere ETF des US-Anbieters Vanguard investiert in mehr als 600 große Aktien aus ganz Europa. Rund die Hälfte der Aktien kommen aus der Eurozone, ein Viertel aus Großbritannien. Ca. 13 Prozent stammen aus der Schweiz, den Rest stellen Aktien aus weiteren europäische Staaten. Der ETF bildet den Aktienindex FTSE Developed Europe ab, der gut 90 Prozent des gesamten europäischen Aktienmarktes repräsentiert. Durch diese breite Aufstellung erhalten Anleger mit nur einem Wertpapier ein breit gestreutes Portfolio europäischer Aktien in verschiedenen Währungen. "Der Vanguard FTSE Developed Europe ETF ist eine unserer Top-Empfehlungen für den europäischen Aktienmarkt", urteilen die Analysten der Fondsrating-Agentur Morningstar. Auch bei den Gebühren kann der Indexfonds punkten. Die jährlichen Gebühren betragen nur 0,12 Prozent der Anlagesumme.

Vanguard FTSE Developed Europe

ISIN: IE00B945VV12

Fondsvolumen: 15399 Mio. Euro

Kosten pro Jahr: 0,12 Prozent

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ETF Nummer 2: iShares Core S&P 500 ETF

Mit einem Volumen von mehr als 25 Milliarden Euro ist dieser ETF der größte ETF Europas. Doch nicht nur das: Mit seinen jährlichen Kosten von nur 0,07 Prozent gehört der iShares Core S&P 500 ETF auch zu den preiswertesten ETFs, die hierzulande angeboten werden. Wie der Name schon verrät, bildet der ETF den US-Leitindex S&P 500 ab, der die 500 größten US-Aktien umfasst. Der Fonds enthält alle 500 Titel dieses Index in den entsprechenden Anteilen. Schwergewichte sind dabei zur Zeit die großen US-Technologiefirmen wie Apple, Microsoft, Amazon und so weiter.

Zu den größten Positionen im Portfolio gehören aber auch Titel aus handfesteren Branchen, wie der Ölkonzern Exxon oder der Haushaltswaren und Kosmetikhersteller Johnson & Johnson. Wie bei allen Indexfonds ist die Gewichtung der Aktien nicht in Stein gemeißelt, sondern wird entsprechend der Börsenentwicklung regelmäßig vom Indexanbieter angepasst.

Besonders erfreulich ist übrigens noch eine weitere Besonderheit dieses ETFs: In den vergangenen drei Jahren konnte dieser Indexfonds tatsächlich seinen Index schlagen. Sogar nach Kosten brachte der iShares Core S&P 500 ETF etwas mehr Rendite als der Index selbst. Erreicht wurde dies durch einige steuerliche Kniffe und durch zusätzliche Erträge aus Wertpapierleihe-Geschäften.

iShares Core S&P 500

ISIN: IE00B5BMR087

Fondsvolumen: 25,6 Mrd. Euro

Kosten pro Jahr: 0,07 Prozent

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ETF Nummer 3: Amundi JPX-Nikkei 400 ETF



Jahrzehntelang war Japan ein Synonym für Stagnation. Das scheint inzwischen vorbei. Zwar bleibt das Land extrem verschuldet, doch es gibt immer mehr Anzeichen für eine nachhaltige Trendwende. Auch die japanische Börse entwickelt sich in den letzten Jahren nicht schlechter als die Märkte in Europa und den USA - aber oft anders. Auch deshalb lohnt also eine Portion japanischer Aktien im Portfolio: Die Titel aus Fernost verbessern die Diversifikation. Besonders angenehm für defensive Anleger ist, dass sich Japans Börsen in vergangenen Börsenkrisen meist eher besser entwickelten als andere Märkte. Mit dem Amundi JPX-Nikkei 400 ETF investieren Anleger in 400 der größten japanischen Aktien.

Der ETF bildet den Nikkei-400-Index ab, der nicht nur den japanischen Aktienmarkt gut repräsentiert sondern zudem noch weitere Ansprüche stellt: Salopp gesagt fokussiert der Index auf Unternehmen mit attraktiven Fundamentaldaten und robusten Regeln in der Unternehmensführung.

Amundi JPX-Nikkei 400

ISIN: LU1681038912

Fondsvolumen: 162 Mio. Euro

Kosten pro Jahr: 0,18 Prozent

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ETF Nummer 4: X-trackers Eurozone Government Bond



Mit Anleihen-ETFs bringen Anleger Stabilität in ihr Portfolio. Allerdings kommen bei dieser Zielsetzung nur Staatsanleihen in Frage, denn sie versprechen in aller Regel eine höhere Bonität als Unternehmensanleihen. Zudem korreliert ihre Wertentwicklung weniger stark mit dem Aktienmarkt als die von Unternehmensanleihen. Einen preiswerten Zugang zu Staatsanleihen der Eurozone bietet der X-trackers Eurozone Government Bond ETF.

Er bildet iBOXX € Sovereigns Eurozone Index ab. Dieser Index enthält 360 Staatsanleihen und soll alle auf Euro lautenden Staatsanleihen repräsentieren. Enthalten sind deshalb nicht nur die als super-sicher geltenden Bundesanleihen oder die ähnlich bonitätsstarken Papiere des französischen Staats, sondern beispielsweise auch Titel aus Italien, deren Kurse derzeit ziemlich unter Druck sind. Andererseits bieten italienische Anleihen auch wesentlich höhere Renditen als Bundesanleihen.

Xtrackers II Eurozone Government Bond

ISIN: LU0290355717

Fondsvolumen: 2,2 Mrd. Euro

Kosten pro Jahr: 0,15 Prozent

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ETF Nummer 5: X-trackers US Treasuries



Wenn es an den Finanzmärkten kracht, suchen Anleger einen sicheren Hafen. Den finden sie meist in US-Staatsanleihen. Am Kurs des X-trackers US Treasuries ETFs läßt sich das relativ gut erkennen. Im gerade vergangenen roten Oktober legt dieser ETF zu - während Aktienanleger bluteten. Der x-trackers Treasuries ETF bildet einen iBoxx-Index ab, der rund 260 amerikanische Staatsanleihen verschiedener Laufzeiten enthält. Doch auch ohne Kursgewinne sind US-Anleihen nicht unattraktiv.

Sie bieten deutliche höhere Zinsen als deutsche Anleihen und die Chance auf zusätzliche Währungsgewinne, wenn der Dollarwechselkurs wieder einmal anzieht. Anderseits bergen US-Staatsanleihen, wie alle Aktien und Anleihen die nicht aus dem Euroraum kommen, natürlich auch ein negatives Währungsrisiko. In der Vergangenheit belastet auch die Angst der Anleger vor steigenden US-Zinsen den Kurse der amerikanischen Schuldpapiere. Langfristig sollte dieser Effekt jedoch weniger schwer wiegen, wie der Diversifikationsvorteil, den US-Staatsanleihen bieten. Und wer weiß: Womöglich steigen die US-Zinsen im nächsten Jahr doch weniger an als bislang erwartet. Diese Entwicklung würde diesem ETF wohl ebenfalls Kursgewinne bescheren.

X-trackers US Treasuries

ISIN: LU0429459356

Fondsvolumen: 361 Mio. Euro

Kosten pro Jahr: 0,12 Prozent