Der Euro, der nach der EZB-Sitzung am Donnerstag zeitweise bei knapp 1,10 Dollar notiert hatte, fiel zu Wochenbeginn auf rund 1,08 Dollar. Analysten rechneten aber nicht mehr mit einer so ausgeprägten Euro-Schwäche, dass die Gemeinschaftswährung in absehbarer Zeit weniger als einen Dollar kosten könnte. Die Wahrscheinlichkeit, dass der Euro nun zum Dollar auf die Parität und darunter falle, sei gesunken, schrieb Jochen Stanzl vom Brokerhaus CMC Markets. "Man muss sich nun die Frage stellen, ob die EZB überhaupt noch ernsthaft über weitere geldpolitische Lockerungsmaßnahmen nachdenkt."
EZB-Chef Mario Draghi hatte in der vergangenen Woche angekündigt, das Anleihenkaufprogramm zur Ankurbelung der Konjunktur zwar um sechs Monate bis mindestens März 2017 zu verlängern. Investoren hatten allerdings mit umfassenderen Schritten - wie etwa einem höheren monatlichen Kaufvolumen - gerechnet. Derweil könnten in den USA noch vor Weihnachten die Zinsen erstmals seit fast zehn Jahren erhöht werden. Die Anleger feierten, dass die weltgrößte Volkswirtschaft dies wegstecken könnte.
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MILLIARDEN-FUSION AM WOHNUNGSMARKT RÜCKT NÄHER
Unter den Einzelwerten ragten im Dax die Aktien des Wohnungsriesen Vonovia mit einem Plus von 3,5 Prozent heraus. Das Bundeskartellamt hat die geplante feindliche Übernahme des Konkurrenten Deutsche Wohnen ohne Auflagen gebilligt. Deutsche Wohnen gewannen im MDax 4,4 Prozent, Patrizia Immobilien im SDax knapp sechs Prozent.
Im MDax versüßte ein positiver Analystenkommentar den Südzucker -Aktionären den Tag: Die Titel legten fünf Prozent auf 18,72 Euro zu. Kepler Cheuvreux hatte die Papiere mit einem auf 21 von 18 Euro angehobenen Kursziel zum Kauf empfohlen. Prall gefüllte Auftragsbücher verhalfen den auch in Paris gelisteten Airbus zu einem Plus von 3,5 Prozent.
In Stockholm rauschten dagegen die Aktien der AEG-Mutter Electrolux um bis zu 15 Prozent in den Keller. Die Schweden sind mit den Plänen für ihre bisher größte Übernahme gescheitert. Der US-Mischkonzern General Electric (GE) hat den 3,3 Milliarden Dollar schweren Verkauf seiner Hausgeräte-Sparte angesichts von kartellrechtlichen Einwänden des US-Justizministeriums abgeblasen,.
Reuters