Der französische Staat gewähre die Hilfen in Form einer Kreditgarantie und eines nachgeordneten Gesellschafterdarlehens. Fluggesellschaften in ganz Europa bemühen sich momentan um die Rettung durch ihre Flaggenstaaten, da ihre Flotten wegen der Pandemie seit über einem Monat fast komplett am Boden stehen und eine Ende der Krise nicht absehbar ist.
Air France betreibt mehr als 300 Flugzeuge. Frankreich und die Niederlande halten einen Anteil von jeweils knapp 14 Prozent an der Air France-KLM-Gruppe, die 2004 aus der Fusion der beiden nationalen Fluggesellschaften entstanden war.
Auch die französische Eisenbahn-Gesellschaft SNCF kann nach Angaben von Umweltministerin Elisabeth Borne mit einer Finanzspritze rechnen, um durch die Krise zu kommen. "Der Staat wird an der Seite des Unternehmens stehen", kündigte sie im Fernsehsender LCI an. Der Staatskonzern hatte am Samstag erklärt, er habe wegen der Ausgangssperre etwa zwei Milliarden Euro Umsatz verloren und werde womöglich Hilfe von der Regierung benötigen.
Borne forderte die eigene Regierung zugleich auf, dafür zu sorgen, dass sich der Ansturm auf den Nahverkehr zu Stoßzeiten drastisch verringere. Der Staat müsse die Unternehmen ermutigen, so viele Beschäftigte wie möglich von zu Hause arbeiten zu lassen und die Arbeitszeiten zu staffeln, sobald die Ausgangssperre am 11. Mai ende. Die Polizei könne bei der Durchsetzung der Abstandsregeln in Zügen und Bahnhöfen helfen, obwohl dies eigentlich Aufgabe der Verkehrsunternehmen sei. Möglich sei auch die Schließung einiger Metro-Stationen, um Menschenansammlungen zu verhindern. Die Regierung denke zudem über Strafen für Passagiere nach, die die Regeln nicht befolgten. Der zweitgrößte Pariser Flughafen Orly werde bis auf weiteres geschlossen bleiben.
rtr