Auslöser für den jüngsten Kursrückgang des Euro sind Spekulationen über eine baldige Anhebung der Leitzinsen in den USA. Zwar hat Fed-Chefin Janet Yellen die Aufkäufe von Anleihen durch die US-Notenbank bereits seit ihrem Amtsantritt im Februar von 65 Milliarden Dollar monatlich auf inzwischen 25 Milliarden Dollar im Monat gedrosselt und ein Auslaufen des Programms wird für Oktober erwartet, doch die Leitzinsen der Staaten sind seit 2008 bei 0,25 Prozent festgezurrt.
Auf Seite 2: Warum der Euro steigen könnte
Das könnte sich allerdings bald ändern. Denn das Umfeld für steigende Leitzinsen - und damit höhere Nachfrage nach US-Bonds und somit US-Dollar - bessert sich zusehends. Die Notenbank macht eine Zinserhöhung insbesondere am US-Arbeitsmarkt fest. Denn verbessert sich die Arbeitssituation weiter, sind Lohnsteigerungen und dann höhere Inflationsraten zu erwarten.
Ökonomen sagen dazu: lohninduzierte Inflation. Inflation wird aber in der Regel mit steigenden Leitzinsen bekämpft. Tatsächlich ist der US-Arbeitsmarkt seit längerem im Aufwind. So fiel die Zahl der Arbeitslosen in den Staaten, die länger als 27 Wochen ohne Job sind, seit April von 6,8 Millionen auf nur noch 3,2 Millionen. Dann konnte die Zahl der Beschäftigten in der Wirtschaft in den letzten sechs Monaten im Durchschnitt um 244000 pro Monat ausgebaut werden. Infolge dessen hat sich die Arbeitslosenquote stark verbessert und liegt mit 6,2 Prozent weit unter den 10,0 Prozent vom Oktober 2009.
Angesichts dieser Entwicklung mehren sich auch in der Notenbank die Stimmen, die eine schnellere Anhebung der Leitzinsen für möglich halten. Wie das vergangene Woche veröffentlichte Protokoll der letzten Fed-Sitzung von Ende Juli zeigt, sprechen sich dabei mehr und mehr Fed-Mitglieder für ein schnelleres Ende der absoluten Niedrigzinspolitik aus.
Wurde bisher mit einem Anheben des US-Leitzinses Mitte 2015 gerechnet, so könnte das schon deutlich früher passieren. Immerhin erwarten Ökonomen beispielsweise von BNP Paribas früher als bisher erwartet eine Beschleunigung der lohninduzierten Inflation.
Für weiteren Dollaraufschwung könnte zusätzlich die EZB sorgen. So fordert aktuell Frankreich einen schwächeren Euro um die eigenen Exporte anzuschieben. Möglicherweise lässt sich die EZB weichklopfen und führt zusätzliche geldpolitische Lockerungsübungen aus. Das würde dann den Euro belasten. Insgesamt sieht damit das Umfeld für weitere Dollarsteigerungen nicht schlecht aus. Anleger spielen dieses Szenario mit einem Knock-out-Produkt, konkret mit einem Put auf den Wechselkurs Euro-Dollar.
Auf Seite 3: Das passende Knock-out-Produkt
Basiswert: Euro-Dollar
Produkt: Knock-out
ISIN: DE000CB45G30
Emittent: Commerzbank
Laufzeit: endlos
Basispreis: 1,5369 Dollar
Knock-out: 1,5369 Dollar
Hebel: 6,1
Abstand zum Knock-out: 16,5 Prozent