Spätestens seit der ersten Runde der französischen Präsidentschaftswahl am 23. April dämmerte wohl auch den letzten Dollar-Bullen, dass der Euro stärker ist als erwartet. Seit dem Jahrestief erholte sich die Gemeinschaftswährung um gut acht Prozent. Zuletzt scheiterte der Kurs mehrfach an der 1,13er-Barriere, der Trend zeigt aber klar nach oben. Etwas Luft wäre durchaus noch vorhanden, die nördliche Grenze der seit Anfang 2015 bestehenden Trading-Range verläuft bei 1,145 USD. Zuletzt waren sogar verstärkt Meinungen zu lesen, nach denen mit einer noch kräftigeren Euro-Aufwertung zu rechnen ist. Keine Frage, die politischen Risiken sind in Europa auf den ersten Blick gebannt.
Genauer betrachtet lauert aber gerade im zweiten Halbjahr noch viel Ungemach. Die Bundestagswahlen in Deutschland werden an den Märkten wirkungslos verpuffen, die möglichen Parlamentswahlen in Italien dürften hingegen mindestens so brisant werden wie die Entscheidung in Frankreich. Für Nervosität sorgt nicht nur die Frage, wann gewählt wird, sondern auch der unverändert hohe Zuspruch für die 5-Sterne-Bewegung. Die Partei würde zwar den Euro nicht direkt abschaffen, plant aber verstärkt Volksentscheide durchzuführen. Diese bergen, wie zuletzt die Wahl in Großbritannien gezeigt hat, vor allem viel Unsicherheit. Derzeit befürwortet nur eine knappe Mehrheit der Italiener den Euro, das Ergebnis ist kaum vorhersehbar.
EZB fürchtet sich vor Italien
Doch nicht nur Italien könnte die Euro-Begeisterung langsam dämpfen, auch die Geldpolitik von Fed und EZB bieten nicht mehr viel Spielraum. In dieser Woche werden die Amerikaner sehr wahrscheinlich den nächsten Trippelschritt in Richtung Normalisierung der Geldpolitik vollziehen und die Zinsen zum vierten Mal erhöhen. Auch ein Abbau der Bilanz rückt näher. Bei der EZB ist man davon noch weit entfernt. Der mangelnde Inflationsdruck wird als Entschuldigung für geldpolitisches Nichtstun herangezogen und dürfte angesichts des fallenden Ölpreises auch noch lange als Alibi dienen. Auch die schwache Wirtschaftsentwicklung in Frankreich und Italien wird als Argument angeführt. Die EZB bleibt zudem taubenhaft, weil vor der Wahl in Italien das Risiko einer restriktiveren Politik viel zu groß wäre. Wenn überhaupt dürften die Währungshüter erst nach den Neuwahlen ganz vorsichtig den Ton ändern, sofern die Italiener kein Erdbeben auslösen.
Range bleibt intakt
Abgerundet mit den Signalen vom Terminmarkt, wo die Großspekulanten derzeit ähnlich stark long positioniert sind wie bei nahezu allen großen Hochpunkten beim Währungspaar Euro/Dollar seit Ende 2009, ist unter dem Strich mittelfristig eher mit einer Euro-Schwäche zu rechnen. Dafür spricht auch die Tatsache, dass zuletzt viel Geld von ausländischen Investoren in die europäischen Aktienmärkte geströmt ist. Inzwischen dürfte der Gipfel aber erreicht sein, Rückflüsse zeichnen sich ab. Ein Test der 200-Tage-Linie bei 1,08 USD oder sogar der Grenze der Range bei 1,05 USD wäre auf Sicht von einigen Monaten nicht überraschend. Zum Jahresende wird dann wieder verstärkt die Parität ausgerufen und die Geschichte wiederholt sich.
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Die Weihnachts-Wette
Passend für dieses Szenario eignen sich Inline-Optionsscheine. Mit den exotischen Papieren spekulieren mutige Anleger auf eine Fortsetzung der Seitwärtsbewegung und sind somit im Gegensatz zu Knock-outs nicht nur in eine Richtung positioniert. Aktuell sind die Konditionen besonders gut, weil der Euro an der oberen Grenze der Trading-Range steht. Attraktiv erscheint vor allem der Schein mit der WKN SC25AE. Bleibt EUR/USD bis zum Laufzeitende Mitte Dezember 2017 in der Spanne von 1,03 bis 1,17 USD, steigt das Papier um 82 Prozent. Dies entspricht einer Rendite p.a. von rund 200 Prozent. Natürlich sollten Anleger nur mit kleinen Summen diese Wette eingehen. Im Erfolgsfall ist so ein schönes Extra-Weihnachtsgeld drin.
Basiswert | EUR/USD |
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Kurs Basiswert | 1,121 USD |
Produkt | Inline-Optionsschein |
WKN | SC25AE |
Emittent | Societe Generale |
Bewertungstag | 15.12.2017 |
Oberes Limit | 1,17 |
Unteres Limit | 1,03 |
Maximalrendite | 83% |
Maximalrendite p.a. | 207% |
Maximale Auszahlung | 10 EUR |