Haben die Europäer ihren Erfindergeist verloren, so dass Chinesen und US-Amerikaner uns unweigerlich überholen werden? Von dieser These halten die beiden belgischen Fondsmanager Geoffroy Goenen und Antoine Hamoir nicht besonders viel. Denn beim Candriam Equities L Europe Innovation investieren sie in europäische Unternehmen, die in ihren Augen besonders innovativ sind.
Dazu zählen für sie etwa der niederländische Chemiekonzern DSM und die französische Softwarefirma Dassault Systèmes. Auch die beiden Nahrungsmittelkonzerne Nestlé und Unilever halten sie im Portfolio. Unter Innovationen verstehen Goenen und Hamoir zum Beispiel Zutaten, die das Essen gesünder machen, oder Kunststoffe, die Stahl als Rohstoff ersetzen. Es geht ihnen aber auch um Roboter, die eine effizientere Produktion ermöglichen, oder um digitales Marketing, mit dem Unternehmen ihre Kunden punktgenauer erreichen.
Dabei beruht die Strategie der Fondsmanager auf einer einfachen Annahme: Unternehmen, die hohe Beträge in Forschung und Entwicklung investieren, verzeichnen häufig überdurchschnittlich steigende Aktienkurse. Tatsächlich hat sich der Candriam Equities L Europe Innovation in den vergangenen vier Jahren sehr gut entwickelt, ohne stark zu schwanken.
Daher hat €uro am Sonntag ihn nun um eine Stufe auf FondsNote 1 hochgestuft. Künftig könnte die Strategie des Candriam-Fonds weiterhin gut funktionieren. "Disruptive Innovationen vergrößern die Kluft zwischen Gewinnern und Verlierern", schreiben Goenen und Hamoir in ihrem jüngsten Monatsbericht.
Dagegen musste der Arero-Weltfonds, der auf den empirischen Studien des Mannheimer BWL-Professors Martin Weber beruht, auf FondsNote 2 abgestuft werden. Anleger investieren mit dem Fonds über Indizes in Aktien, Anleihen und Rohstoffe. Dabei entfallen 60 Prozent auf globale Aktien, 25 Prozent auf Euro-Staatsanleihen sowie 15 Prozent auf einen breit gestreuten Rohstoffkorb.
Hoher Schwellenländeranteil
Bei den Aktien gewichtet der Arero-Fonds die Regionen nicht anhand ihrer Marktkapitalisierung, sondern anhand ihres Beitrags zur weltweiten Wirtschaftsleistung. Auf die Emerging Markets entfallen innerhalb der Aktienkomponente daher rund 40 Prozent und auf Nordamerika circa 29 Prozent. Deshalb schnitt der Fonds zuletzt auch schlechter ab als andere weltweit investierende aktienorientierte Mischfonds, die US-Aktien hoch und Schwellenländer-Titel eher niedrig gewichtet hatten.
Währenddessen gelangen dem WisdomTree Eurozone Quality Dividend Growth ETF sowie dem WisdomTree Global Quality Dividend Growth ETF auf Anhieb der Sprung auf FondsNote 1. Die globale Variante des Dividenden-ETFs stellen wir im Fonds-Check rechts genauer vor.