Laut Börsianer waren viele Anleger eher skeptisch. Das liege nicht nur an der alten Börsenweisheit "sell in May and go away", sagte ein Händler. Auch charttechnisch sei der Dax angeschlagen. Sollte die 10.000er Marke nicht halten, werde dies von einigen als Verkaufssignal gewertet. In der vergangenen Woche hatte der deutsche Leitindex 3,2 Prozent verloren. Zudem drücke der relativ starke Euro auf die Stimmung. Er macht europäische Waren auf dem Weltmarkt unattraktiver.
Der Euro kletterte auf 1,1492 Dollar und war damit so teuer wie zuletzt im Oktober vorigen Jahres. Nachlassende Spekulationen auf eine baldige US-Zinserhöhung schwächten den Dollar.
Einige Investoren nutzten die aktuelle Dollar-Schwäche, um sich mit Gold einzudecken. Das Edelmetall verteuerte sich um 0,6 Prozent auf 1302,10 Dollar je Feinunze (31,1 Gramm) und kostete damit so viel wie zuletzt im Januar 2015.
Am Ölmarkt stabilisierten sich die Preise. Die Ausweitung der Fördermengen der Opec-Staaten belastete zwar zeitweise die Notierungen. Die richtungsweisende Sorte Brent aus der Nordsee verbilligte sich um bis zu 1,5 Prozent auf 46,67 Dollar je Barrel (159 Liter). Am Nachmittag notierte Brent aber schon wieder fast auf dem Freitagsschluss.
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ALLIANZ NACH ZAHLEN AN DER DAX-SPITZE
Im Dax standen Allianz mit einem Plus von über drei Prozent ganz oben. Der Versicherer hatte die Anleger mit Zahlen zur Geschäftsentwicklung überrascht. Auch Münchener Rück legten 1,7 Prozent zu. Beide Werte hatten in der vergangenen Woche zu den Schlusslichtern im Dax gezählt. Auf der Verliererseite standen die Papiere der Deutschen Bank mit einem Abschlag von 2,6 Prozent. Laut Insidern muss das größte deutsche Geldhaus auf Druck der britischen Finanzaufsicht seine Abwehrsysteme gegen Geldwäsche und Sanktionsverstöße aufrüsten.
Der verpatzte Börsengang der Banca Popolare di Vincenza belastete vor allem die Aktien der italienischen Institute. Der italienische Bankenindex brach um bis zu 4,6 Prozent ein. Die HVB-Mutter Unicredit verlor 2,7 Prozent, womit sie im EuroStoxx50 zu den Schlusslichtern zählte.
In New York stand die wegen Kartellhürden geplatzte Milliardenfusion der beiden Öldienstleister Halliburton und Baker Hughes im Fokus. Halliburton soll Baker Hughes eine Konventionalstrafe von 3,5 Milliarden Dollar zahlen. Die Aktienkurse beider Unternehmen gaben vorbörslich nach.
Reuters