Schon am Dienstag hatte die Erleichterung über den bisherigen Verlauf der Bilanzsaison die Kurse angeschoben. Mit 10.349 Punkten hatte der Dax so hoch wie noch nie in diesem Jahr geschlossen und damit auch den Vorjahresschluss von 10.743 Punkten wieder ins Visier genommen.
Der Preis für die richtungsweisende Rohöl-Sorte Brent aus der Nordsee rutschte um rund ein Prozent auf 43,53 Dollar je Barrel (159 Liter) ab. Auslöser war zum einen das Ende des dreitägigen Streiks der Ölarbeiter in Kuwait. Zum anderen hatte der US-Branchenverband API für die vergangene Woche einen erneute Anstieg der US-Rohölreserven vorausgesagt. Die amtlichen Daten wurden für den Nachmittag erwartet. Eine Wiederaufnahme der Talfahrt vom Januar sei vorerst aber nicht zu erwarten, sagten Börsianer. Viele Anleger setzten darauf, dass sich Opec und Russland im Sommer doch noch auf eine Deckelung der Ölförderung einigen.
ANLEGER STRAFEN FIELMANN FÜR GEWINNEINBRUCH AB
Bei den deutschen Aktienwerten stachen Volkswagen mit einem Kursplus von sieben Prozent heraus. "Die Anleger erwarten, dass es bald zu einer Einigung in der Abgasaffäre mit der US-Umweltbehörde kommt", sagte ein Händler. Die Wolfsburger selbst setzen auf eine außergerichtliche Einigung.
Auf der Verliererseite standen dagegen die Titel der Commerzbank mit einem Abschlag von knapp zwei Prozent. Nach einem schwächeren ersten Quartal werde es in diesem Jahr "deutlich ambitionierter, das Konzernergebnis von 2015 zu erreichen", sagte der scheidende Vorstandschef Martin Blessing auf der Hauptversammlung.
Bei den deutschen Nebenwerten gab es bei Fielmann lange Gesichter: Die Aktien gaben um fünf Prozent nach und trugen damit im MDax die rote Laterne. Der Brillen-Hersteller hatte im abgelaufenen Quartal weniger verdient und dies mit hohen Personalkosten wegen des Osterfestes begründet.
Für die US-Börsen signalisierten die Futures zunächst wenig veränderte Preise. Der Dow-Jones - und der S&P500-Index notieren derzeit nur noch knapp unter ihren im Mai aufgestellten Rekordhochs. Im Fokus dürften die Geschäftszahlen von Intel stehen. Der weltgrößte Chipkonzern begegnet dem Abstieg der PC-Industrie mit einem Stellenkahlschlag und einer strategischen Neuausrichtung. Das Unternehmen senkte zudem seine Umsatzprognose für das Jahr. Die im deutschen Xetra-Handel gelisteten Intel -Aktien fielen um rund zwei Prozent. Im Dax fielen Infineon um 2,3 Prozent und waren damit das Schlusslicht.
Reuters