Außer der US-Geldpolitik gebe es in der neuen Woche wenig Impulse, sagten Händler. Der Euro notierte am Nachmittag wieder leicht über 1,13 Dollar und damit in Reichweite des vorige Woche erreichten Monatshochs von 1,1365 Dollar. Am Vormittag war er zeitweise bis auf 1,1275 Dollar abgerutscht. Fed-Vize Stanley Fischer hatte erklärt, die Ziele der Fed in Sachen Vollbeschäftigung und Inflation seien fast erreicht. Eine Zinserhöhung noch im laufenden Jahr wird an den Terminmärkten allerdings überwiegend kaum erwartet. Nun hoffen viele Anleger darauf, dass Fed-Chefin Janet Yellen auf dem internationalen Notenbanker-Treffen in Jackson Hole in der zweiten Wochenhälfte Klarheit über den künftigen Kurs schafft.
FMC MACHEN ETWAS BODEN GUT
Im Dax standen die Aktien von Fresenius Medical Care (FMC) mit einem Plus von zeitweise 3,2 Prozent ganz oben. Den Freitagsverlust machten sie damit noch nicht ganz wett. Der Dialysekonzern hatte am Wochenende Vorwürfe der US-Aufsichtsbehörde CMS zurückgewiesen und erklärt, er betreibe keine Programme, wie sie derzeit von der Behörde untersucht würden. CMS verdächtigt mehrere Firmen, Patienten in den USA aus dem staatlichen Gesundheitssystem zu treiben und ihnen andere Verträge anzubieten, um höhere Beiträge erzielen zu können.
Im MDax brachen Südzucker um 7,3 Prozent ein. Die Analysten von Goldman Sachs hatten ihre Kaufempfehlung kassiert und stufen die Aktien nunmehr nur noch als "neutral" ein. Damit scheint sich ein Ende des Höhenflugs der Titel anzubahnen, die in den vergangenen zwölf Monaten 80 Prozent gewonnen hatten.
In New York standen Pfizer im Fokus. Der Pharmariese hat den Bieterwettstreit um den US-Krebsspezialisten Medivation für sich entschieden und übernimmt die Firma für rund 14 Milliarden Dollar. Medivation stiegen im vorbörslichen US-Handel um 19 Prozent.
ÖLPREISE LEGEN BEI TALFAHRT EINEN ZAHN ZU
Zu den Verlierern europaweit zählten viele Rohstoffkonzerne, die damit auf die Talfahrt der Preise reagierten. Vor allem Öl geriet unter Druck, denn die Spekulationen auf eine Einigung der großen Förderländer über eine Begrenzung der Produktion zum Abbau des Überangebots ebbten wieder ab. Analysten unter anderem von Morgan Stanley hielten eine solche Förderbremse für "sehr unwahrscheinlich".
Anleger hatten vorige Woche darauf gesetzt und so den Preis für Nordseeöl der Sorte Brent wieder über 50 Dollar je Barrel (159 Liter) katapultiert. Am Montag verbilligte sich ein Fass Brent um 3,4 Prozent auf 49,16 Dollar. US-Leichtöl der Sorte WTI kostete mit 47,09 Dollar drei Prozent weniger.
rtr