Nach den kräftigen Vortagesverlusten sind Anleger am Mittwoch wieder in die europäischen Aktienmärkte eingestiegen. Zur positiven Stimmung trugen Spekulationen um baldige Hilfen zur Ankurbelung der chinesischen Konjunktur bei. Die Zitterpartie um die politische und wirtschaftliche Zukunft Griechenlands bremste die Erholung der Europa-Börsen allerdings. Dax und EuroStoxx50 legten jeweils etwa 0,5 Prozent auf 9847 und 3174 Punkte zu.
Die geringe Inflation in China vergrößere die Chance auf frische Geldspritzen der heimischen Notenbank, sagte Aktienhändler Markus Huber vom Brokerhaus Peregrine & Black. "Davon würde indirekt auch die Weltwirtschaft profitieren."
Die chinesischen Verbraucherpreise stiegen im November um 1,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Das ist der niedrigste Stand seit fünf Jahren. Die Erzeugerpreise gingen sogar um 2,7 Prozent zurück. Es war der 33. Rückgang in Folge. Letzteres sei ein Signal, dass die chinesischen Unternehmen unter der schwächelnden Konjunktur litten, schrieben die Volkswirte der ANZ Bank in einem Kommentar.
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GRIECHISCHE AKTIEN FALLEN - BOND-RENDITEN STEIGEN
Aus Furcht vor einer politischen Dauerkrise und einer Abkehr vom Sanierungskurs flohen am Mittwoch weitere Investoren aus den griechischen Finanzmärkten. Der Athener Aktienindex baute sein knapp 13-prozentiges Vortagesminus zeitweise um weitere 4,4 Prozent aus. Griechische Staatsanleihen warfen Anleger ebenfalls aus ihren Depots. Dies trieb die Rendite der dreijährigen Titel auf 9,467 Prozent, den höchsten Stand seit Ausgabe der Papiere im Juli. Damit lag sie über derjenigen der zehnjährigen Bonds, die bei 8,216 Prozent rentierten. Da längerfristige Schuldverschreibungen üblicherweise mehr abwerfen als kurzfristige, gilt diese Entwicklung als Krisensignal.
Einige Investoren schichteten ihr Geld in die als sicher geltenden Bundesanleihen um und hievten damit den Bund-Future, der auf diesen Papieren basiert, kurzzeitig auf ein Rekordhoch von 154,07 Punkten.
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AUSBLICK DER KONKURRENZ HILFT INFINEON - ASHTEAD GEFRAGT
Am deutschen Aktienmarkt gehörte Infineon mit einem Kursplus von zwei Prozent zu den Favoriten. Der Chip-Hersteller profitierte Börsianern zufolge von Aussagen des US-Konkurrenten Broadcom. Dieser hob die Quartalsdividende für 2015 um 17 Prozent auf 0,14 Dollar je Aktie an äußerte sich optimistischer über die Geschäftsaussichten für das laufende Quartal.
Ähnlich zuversichtlich äußerte sich Ashtead. Außerdem hob der britische Vermieter von Werkzeugen, Maschinen und Industrieanlagen dank eines 33-prozentigen Gewinnsprungs die Zwischendividende ebenfalls an. Ashtead-Titel stiegen darauf an der Londoner Börse um mehr als zehn Prozent auf ein Rekordhoch von 1189 Pence.
Reuters