Nach den Kursverlusten vom Vortag haben sich einige Aktienanleger am Mittwoch zurück an die europäischen Börsen gewagt. Der Dax stieg bis zum frühen Nachmittag um 0,6 Prozent auf 9852 Punkte, der EuroStoxx50 legte 0,4 Prozent auf 3173 Punkte zu. Die Umsätze waren allerdings niedrig. "So kurz vor dem Jahresende warten viele jetzt erst einmal ab, ob wir noch eine Jahresendrally sehen oder nicht", sagte ein Händler. Die US-Futures deuteten auf leichte Kursverluste zur Eröffnung der Wall Street.

Die Ölpreise nahmen ihre Talfahrt wieder auf: Nordseeöl der Sorte Brent fiel um bis zu zwei Prozent auf 65,54 Dollar je Barrel (159 Liter) und notierte damit nur knapp über dem am Vortag erreichten Fünf-Jahres-Tief.

Die am Vortag arg gebeutelte Shanghaier Börse machte einen Teil der Verluste wett. Der Rückgang der Teuerung in China im November auf den niedrigsten Stand seit fünf Jahren löste Spekulationen auf Zinssenkungen in der nach den USA weltweit zweitgrößten Volkswirtschaft aus. Demgegenüber fürchten Anleger, dass die US-Notenbank angesichts einer robusten Konjunkturerholung bald wieder an der Zinsschraube drehen könnte. In der nächsten Woche wird der Offenmarktausschuss (FOMC) zum letzten Mal in diesem Jahr über die geldpolitische Lage beraten.

Die Sorgen über eine politischen Dauerkrise und einer Abkehr vom Sanierungskurs setzte der griechischen Börse weiter zu: Der Athener Leitindex büßte 2,7 Prozent ein, nachdem die Athener Börse am Vortag mit einem Verlust von 13 Prozent das größte Tagesminus seit 1987 verbucht hatte.

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INFINEON FÜHREN GEWINNERLISTE AN - T-AKTIEN AUF TALFAHRT

Im Dax führten Infineon mit einem Plus von zwei Prozent die Gewinnerliste an. Der Chip-Hersteller profitierte Börsianern zufolge von zuversichtlichen Aussagen des US-Konkurrenten Broadcom, der zudem seine Quartalsdividende anhob. Bayer machten einen Teil der Vortagesverluste im Sog einer negativen Analysteneinschätzung wieder gut und legten 1,5 Prozent zu. BMW konnten von den Absatzzahlen profitieren und stiegen um 1,5 Prozent.

Auf der Verliererseite standen die T-Aktien mit einem Abschlag von 2,6 Prozent. Zum einen hatten die Analysten der LBBW die Aktien auf "halten" von "kaufen" heruntergestuft. Zum anderen belastete laut Händlern die Platzierung von wandelbaren Vorzugsaktien bei der US-Tochter T-Mobile US.

Im Fokus stand zudem die Bilanz des Touristikkonzerns TUI, der kurz vor der Fusion mit der britischen Tochter TUI Travel steht. Analysten beschrieben die Zahlen als solide, waren vom Ausblick aber enttäuscht. Somit nahmen die Anleger Gewinne mit: Die derzeit noch im MDax gelisteten TUI -Papiere verloren 2,4 Prozent, TUI Travel gaben in London 1,7 Prozent nach. Die neuen TUI-Aktien werden in einer Woche an der Londoner Börse notiert.

In London zogen die Aktien von Ashtead um 8,2 Prozent an. Der Vermieter von Werkzeugen, Maschinen und Industrieanlagen hatte dank eines 33-prozentigen Gewinnsprungs die Zwischendividende erhöht.

Reuters