Die Kursturbulenzen in Russland haben die europäischen Anleger am Mittwoch erneut in Atem gehalten. Dax und EuroStoxx50 büßten einen Teil ihrer Vortagesgewinne ein und verloren jeweils etwa 0,7 Prozent auf 9499 und 3025 Punkte. Der Moskauer Leitindex RTS stieg dagegen bis zu 12,4 Prozent, nachdem das russische Finanzministerium den Verkauf weiterer Devisenreserven zur Stützung der heimischen Währung angekündigt hatte. Dem Rubel half dies aber nur kurz. Der Dollar nahm am späten Vormittag wieder Kurs auf sein Rekordhoch des Vortages und verteuerte sch auf 68,60 Rubel.
"Die Lage in Russland ist höchst beunruhigend", sagte ein Börsianer. Anleger müssten sich auf weitere Schockwellen an den Finanzmärkten gefasst machen. Anlagestratege Cristian Maggio von TD Securities warnte wegen der anhaltenden Ölpreis -Schwäche und nach der jüngsten Zinserhöhung vor einer deutlichen Rezession in Russland. Er rechne daher mit einer Herabstufung der Bonität des Landes. Parallel dazu kündigte der Index-Anbieter MSCI an, russische Werte aus seinen Schwellenländer-Indizes auszuschließen, sollte das Land im Kampf gegen den Rubel-Verfall Kapitalverkehrskontrollen einführen.
Die russische Wirtschaft leidet unter den westlichen Sanktionen wegen der Rolle der Moskauer Regierung in der Ukraine-Krise. Außerdem brechen dem Land die Einnahmen aus den Erdöl-Exporten wett. Wegen des weltweiten Überangebots ist der Ölpreis seit Sommer um etwa die Hälfte gefallen. Die richtungsweisende Rohöl-Sorte Brent aus der Nordsee kostete am Mittwoch zeitweise 59,10 Dollar je Barrel (159 Liter) und lag damit nur etwa einen halben Dollar über ihrem Fünfeinhalb-Jahres-Tief vom Vortag.
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ANLEGER HÄNGEN AN DEN LIPPEN DER FED-CHEFIN YELLEN
Mit Spannung warteten Investoren zudem auf die Ergebnisse der Ratssitzung der US-Notenbank. Entscheidend sei ob Fed-Chefin Janet Yellen erneut davon sprechen werde, dass die Zinsen für einen "längeren Zeitraum" niedrig bleiben, betonte Aktienhändler Markus Huber vom Brokerhaus Peregrine & Black. Mit einer veränderten Formulierung würde sie die Finanzmärkte auf eine Straffung der Geldpolitik einstimmen. Hierauf setzte die Mehrheit der Devisen-Anleger. Der Euro verbilligte sich auf 1,2466 Dollar von 1,2509 Dollar zum New Yorker Vortagesschluss.
Für Gesprächsstoff sorgte außerdem die erste Runde der Präsidentenwahl in Griechenland. Sollten sich die Abgeordneten in den bis Ende Dezember geplanten drei Wahlgängen nicht auf einen Kandidaten einigen, muss das Parlament neu gewählt werden. Umfragen zufolge kann die oppositionelle Partei Syriza, die gegen den Sparkurs der aktuellen Regierung ist, bei einer Parlamentswahl mit einem Sieg rechnen. Der Athener Leitindex stieg am Mittwoch zwar um 2,6 Prozent, lag damit aber immer noch knapp 20 Prozent unter dem Niveau kurz vor Ankündigung der vorgezogenen Präsidentenwahl.
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MILLIARDENÜBERNAHME KOMMT BIE PHILIPS-EIGNERN NICHT GUT AN
An der Amsterdamer Börse rutschte Philips um 2,9 Prozent ab. Der niederländische Elektronikkonzern will den US-Anbieter von medizinischen Ultraschall-Geräten Volcano für 18 Dollar je Aktie oder insgesamt 1,2 Milliarden Dollar übernehmen.
Die Akquisition sei zwar strategisch sinnvoll, aber teuer, schrieb Rabobank-Analyst Hans Slob in einem Kommentar. Volcano stiegen im vorbörslichen US-Geschäft um 54 Prozent auf 17,70 Dollar.
Reuters