In der vergangenen Woche hatte der Dax den schwärzesten Jahresauftakt seiner Geschichte hingelegt und mehr als acht Prozent verloren. Die Indizes an der Wall Street waren nicht viel besser weggekommen. Beim Dow-Jones-Index summierten sich die Verluste in der ersten Handelswoche auf knapp sechs Prozent. Am Dienstag zeichnete sich eine leichte Erholung ab. Positiv wirkte sich vor allem die Stabilisierung der chinesischen Börsen aus, die etwas fester schlossen. Die Zentralbank mühte sich, die Landeswährung Yuan nicht weiter abwerten zu lassen, nachdem der deutliche Kursrutsch zum Jahresanfang für Turbulenzen an den internationalen Finanzmärkten gesorgt hatte.
Deutlich ins Rutschten geriet am Dienstag zeitweise erneut der Ölpreis: Die Nordsee-Sorte Brent verbilligte sich um bis zu 3,5 Prozent auf 30,43 Dollar je Barrel (159 Liter), den tiefsten Stand seit April 2004. Damit summierte sich der Preisrückgang seit Jahresbeginn auf fast 20 Prozent. Am Nachmittag verteuerte sich das Nordseeöl um 0,4 Prozent auf 31,67 Dollar je Fass.
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KOSTET ÖL BALD NUR NOCH ZEHN DOLLAR?
Zahlreiche Analysten senkten ihre Prognosen. Standard Chartered hält einen Rückgang des Ölpreises auf zehn Dollar für möglich - ein Niveau, auf dem Brent zuletzt Ende der 90er Jahre notiert hatte. Dies sei vor allem auf das hohe Angebot und die schwache globale Nachfrage zurückzuführen, fassten die Analysten der Metzler Bank zusammen. Noch im Sommer 2014 hatte Brent 115 Dollar gekostet. Doch seither sind die Preise ins Straucheln geraten - vor allem wegen der hohen Förderung. Dafür sorgt zum einen der Schieferölboom in den USA, zum anderen verzichtete die Opec zuletzt im Dezember darauf, die Fördermenge zu begrenzen.
Im Dax gingen Volkswagen auf Erholungskurs und standen mit einem Plus von 4,6 Prozent an der Index-Spitze. In den vergangenen Wochen hatten der Abgas-Skandal wie auch Konjunktursorgen den Aktien zu schaffen gemacht. Allein seit Jahresbeginn sind die Titel um 12,5 Prozent eingebrochen. Gefragt waren auch SAP mit einem Plus von vier Prozent auf 74,45 Euro. Die Anleger honorierten vor allem das Wachstum im Cloud- sowie im traditionellen Lizenzgeschäft. Das sei überraschend gut gewesen, erklärte DZ-Bank-Analyst Harald Schnitzer.
Auf Seite 3: REKORDAUFTRAGSEINGANG LÄSST GEA ABHEBEN
REKORDAUFTRAGSEINGANG LÄSST GEA ABHEBEN
Im MDax begeisterte ein Rekordauftragseingang von Gea die Investoren. Die Aktien des Anlagenbauers schossen zeitweise um 10,6 Prozent in die Höhe und waren mit 37,23 Euro so teuer wie seit mehr als drei Monaten nicht mehr.
Deutlich nach oben ging es auch für die Metro -Papiere, die sich um 4,5 Prozent verteuerten. Deutschlands Konsumenten ließen bei dem Betreiber von Media-Saturn und den Real-Supermärkten im Weihnachtsgeschäft die Kassen klingeln. Der Umsatz stieg im Dezember um 2,1 Prozent.
Das Weihnachtsgeschäft machte auch den britischen Einzelhändlern Mut: Die Papiere der Supermarktkette Morrisons gewannen bis zu 14,1 Prozent, der Kurs des Kaufhaus-Betreibers Debenhams stieg sogar um 18 Prozent.
Reuters